GW5048/B7
b4v
Mancher hat sunder freüd dar an
Das er verwirret yederman
Vnd machen mög diß hor vff das
Dar vß vnfruntschafft springt vnd haß
Mit hinder red vnd liegen groß
Gibt er gar manchem dick ein stoß
Der das erst über lang entpfindt
Vnd machet ein vindt vß eim fründ
Vnd das ers wol besiglen mög
Lgt er das er vil dar z leg
Vnd wills in bichts wiß han geton
Das nit verwissung kum dar von
Vnd wil nützt mit z schaffen han
Dann er es vnder der rosen hett
Vnd in din eygen hertz geredt
Vnd wer im leid das mans vernem
Vnd das es witter vßhin kem
Meinen do mit gefallen wol
Die welt ist sollcher zwytrecht vol /
Lieb gfatter was sol ich sagen
Die hatt den mupf vff vch geschlagen
Vnd hinder redet vch so vil
Das ich vch werlich sagen will
Jch wolt vnd ist mir sicher leidt
Das chs ein anders hett geseidt
Aber ich mags üch nit verschwigen
Der himel hangt nit alls voll gigen
Getruwen im nit gantz z wol
Jr werdens innen vff ein mol
Das ich vch recht vnd wor han gseit
Es ist nit als es wollen dreit
Vnd ist mir leid durch min blt
Das es vch als vnfrintlich dt
Jch bins erst innen worden necht
b5r
Jo gfatter wüsten irs erst recht
Es wurd üch wunder von im nemen
Das es sich nit dt offlich schemen
Doch liebe lont es by vch bliben
Die mann die leren das von wiben
Das man eins vff der zungen trag
Witter dan vff eim spyttel wag
Das sie groß anheng mochten han
Aber es schlytz in vbel vß /
Der fründ zertrag vnd hinderlieg
Vnd zwischen tür und angel tieg
Sin vinger / doch würt mancher kiebt
Ders doch z klagen sich beschembt
So würt ouch manchem dick dar von
Das im gibt verdeinten lon
Als dem der zwischen milstein lidt
Gschicht / wer vil zwitracht macht allzit
Man sicht gar bald am wesen an
Was einer sag vnd sy ein man
Wann er mit lip lap teding kumpt
So merckt im wol an z stund
Ob es gang vß eim güten grund
Bürg man ein narre hinder die tür
Er streckt die oren doch her für
Syderites der schentlich stein
Der ist yetz allenthalb gemein
Mach er zwytracht z aller frist
Vnder die brüder die do woren
Erst nüwlich vß der erd geboren
Byß sie all todt z boden fielen
Ouch allexanders rich ab
nam
Durch zwitracht wie es erst vff kam
Do wolt der turn nym fürbaß gon /
Das vneins Aristobolus
Durch Pompeyum
das iüdisch land
Die sie noch ettwan vnderwile
Würfft zwischen frynd vnd gt gesellen
Das sie ir frintschafft ab dnt stellen
Alls sy verwürt die dry gespylen
Die inen selbs so wol gefielen
Das yede sich die hubste meint
Von gottes volck / vnder die heyden
Was nit sin mterschuldig dran
Sunder dz er wolt zwitracht han
Wart er am recht sin erbs geletzt /
Wen brüderliche lieb verdrisßt
Vnd er mit zwytracht die beschisßt
Das er tügend in laster kert
Vnd mit lygen / worheit versert
Der selb verradt got durch sin haß
Der selben opfer gott nit sicht
Jr gob ist im genem ouch nicht
Wer zwytracht vnd vnhellikeit
Macht vnd in im verborgen dreit
Von den der prophet also seit /
Herr löß min sel z aller stundt
Von böser zung vnd falchem mund
Sellig ist wer do ist bedeckt
Das in kein böse zung befleckt
Solch zwitracht vnd vnhellikeit
b5v
Der tüfel dick inn klöster treit
Das die doch fridlich solten sin
Vnd andern geben gten schyn
Jn zwytracht fallen vnd myßhell
Do mit besitz er yetz manch zell
Dann er weißt das vneinikeit
Zerbricht vil stet vnd macht groß leit
Vnd dz die menschen durch mißhell
Fallen in grosses vngefell /
Als hatt die kristenheit yetz lang
Gelitten abbruch vnd abgang
Die wile vnhellikeit regiert
So würt das schifflin übel gfiert
Das der do houbtman ist im her
Lg ob er zwitracht durch all sachen
Vnder sin vinden / mög gemachen
Vnd zwüschen in mach hor vff hor
So hatt ers spil gewunnen vor /
Do der erst Soldan sterben wolt
Gbott er / das man berüffen solt
Zü im all sin sün z dem bett
Das yeder ein rt by im hett
Do er sy all ston vor im sach
Mit wolbedachtem mt er sprach
Das sie z samen binden soltten
Vnd lgen ob ouch brechen wolten
Die rten also zamen gbunden
Die sün z brechens vnderstunden
Aber ir keiner mocht es tn
Do gbot er das ein yeder sn
Jn sunders brech sin rt allein
Als brochens sie z stücken klein
Sprach er als ist ouch üver rich
Wann ir eins sint vnd fridsamglich
Vnd ir es mit eynander hant
Mag üwer rich wol han bestandt
Aber wann irs nit went bekennen
Vnd durch zwitracht vch dün zertrenen
So mögen ie nit bliben ston
vnd wurt bald uwer rich zergon
Jch loß vch sprach er ein gt rich
Wann ir eins wellen sin vnd gt
Wo üwer einer das nit dt /
Vnd z zwytracht scht böß vrsach
Sag ich wirt üwer rich z schwach
Nit woltten striten sampt behafft
Sunder wolten tezlen ir schar
Ließ er zwei roß im füren dar
Eins starck vnd iung / dz ander schwach
Vnd rfft eim alten man / vnd sprach
Er soltt des starcken rosses schwantz
Mit eyntzigem hor vß ruppfen gantz
Das selb geschach / dar noch er wolt
Das man dem schwachen ziehen solt
Vff ein mol vß sin schwantz vnd hor
Das möcht doch nit geschehe zwor
Dar vß zeygt er / was wurt zerteilt
Das das dest lychter wurd gefeilt
Dann yedes rich zerteilt in sich
Mag nit vor ston dem wider stich
Vnd mit den zenen grslich rouffen
Bald ließ er ein wolff gen in louffen
Do des die zwen hund namen war
Sie lieffen von irm bissen gar
Vnd detten sich z samen beid
Den wolff z iagen durch die heid
Jn wer sunst beiden gschechen leid /
Vß zwitracht dick vnd vil geschicht
Als Aristoteles bericht
Das vnfall wechst vß kleiner sach
Durch frid vff wachsen kleine ding
Vnfrid zerbricht die grossen gering
Trüw vnd lieb macht all ding erhöht
Vntrüw sin eigen herren flecht
GW5048/B7
b4v
Mancher hat ſunder freüd dar an
Das er verwirret yederman
Vnd machen mög diß hoꝛ vff das
Dar vß vnfrūtſchafft ſpꝛīgt v haß
Mit hinder red vnd liegen groß
Gibt er gar manchem dick ein oß
Der das er über lang entpfindt
V machet ein vindt vß eim fründ
Vnd das ers wol beſiglen mög
Lgt er das er vil dar ʒ leg
Vnd wis in bichts wiß hā geton
Das nit verwiung kum dar von
Vnd wil nüt mit ʒ ſchaffen hā
Dann er es vnder der roſen hett
Vnd in din eygen her geredt
Vnd wer im leid das mās vernem
Vnd das es witter vßhin kem
Meinen do mit gefaen wol
Die welt i ſocher ʒwytrecht vol/
Lieb gfatter was ſol ich ſagen
Die hatt den mupf vff vch geſchla
Vnd hinder redet vch ſo vil (gen
Das ich vch werlich ſagen wi
Ich wolt vnd i mir ſicher leidt
Das chs ein anders hett geſeidt
Aber ich mags üch nit verſchwigen
Der himel hangt nit as vo gigen
Getruwen im nit gan ʒ wol
Ir werdens innen vff ein mol
Das ich vch recht vnd woꝛ hā gſeit
Es ist nit als es wollen dreit
Vnd i mir leid durch min blt
Das es vch als vnfrintlich dt
Ich bins er innen worden necht
b5r
Io gfatter wüen irs er recht
Es wurd üch wunder von im nemē
Das es ſich nit dt offlich ſchemē
Doch liebe lont es by vch bliben
Die mann die leren das von wiben
Das man eins vff der ʒungen trag
Witter dan vff eim ſpyttel wag
Als Choꝛe dett vnd abſolon
Das ſie groß anheng mochten han
Aber es ſchly in vbel vß/
In aem land i alchymus
Der fründ ʒertrag vnd hinderlieg
Vnd ʒwiſchen tür und angel tieg
Sin vinger/doch würt mācher kiebt
Ders doch ʒ klagen ſich beſchembt
So würt ouch manchē dick dar vō
Das im gibt verdeintē lon
Als der der Saul erſlagen hett
Vnd die do dotten hiſboſeth
Als dem der ʒwiſchen milein lidt
Gſchicht/wer vil ʒwitracht macht
Mā ſicht gar bald am weſē an (aʒit
Was einer ſag vnd ſy ein man
Wann er mit lip lap teding kūpt
So merckt im wol an ʒ und
Ob es gang vß eim güten grund
Bürg man ein narre hinder die tür
Er reckt die oꝛen doch her für
Syderites der ſchentlich ein
Der i ye aenthalb gemein
Do ſpꝛicht Solinus wo der i
Mach er ʒwytracht ʒ aer fri
Den ein warff iaſon in Colchida
Vnd Eadmus in boecia
Vnder die bꝛüder die do woꝛen
Er nüwlich vß der erd geboꝛen
Das ſye den nytthart wurdē ſpilen
Byß ſie a todt ʒ bodē fielen
Durch den ein wart Troia gefalt/
Vnd mindert ſich der Römer gwalt
Ouch aexanders rich ab nam
Durch ʒwitracht wie es er vff kam
Do der ein kam gon Babylon
Do wolt der turn nym fürbaß gon/
Das vneins Ariobolus
Was mit ſim bꝛuder hircanus/
Des kam gan in der Römer hant
Durch Pompeyum das iüdiſch lād
Diſcoꝛdia hatt Epfel vil
Die ſie noch ettwan vnderwile
Würfft ʒwiſchē frynd v gt geſeē
Das ſie ir frintſchafft ab dnt eē
As ſy verwürt die dꝛy geſpylen
Die inen ſelbs ſo wol gefielen
Das yede ſich die hube meint
Biß Paryß ſie dar vs beſcheynt/
Das Iſmahel ward ab geſcheiden
Von gottes volck/vnder die heydē
Was nit ſin mterſchuldig dꝛan
Sunder dʒ er wolt ʒwitracht han
Mit Iſaac/vnd im ʒ ſet
Wart er am recht ſin erbs gelet/
Wen bꝛüderliche lieb verdriſßt
Vnd er mit ʒwytratht die beſchiſßt
Das er tügend in laer kert
Vnd mit lygen/woꝛheit verſert
Der ſelb verradt got durch ſin haß
Vnd dt ein moꝛt glich wie iudas/
Der ſelben opfer gott nit ſicht
Ir gob i im genem ouch nicht
Wer ʒwytracht vnd vnheikeit
Macht vnd in im verboꝛgen dꝛeit
Von den der pꝛophet alſo ſeit/
Herr löß min ſel ʒ aer undt
Von böſer ʒung vnd falchem mund
Seig i wer do i bedeckt
Das in kein böſe ʒung befleckt
Solch ʒwitracht vnd vnheikeit
b5v
Der tüfel dick inn klöer treit
Das die doch fridlich ſolten ſin
Vnd andern geben gten ſchyn
In ʒwytracht faen vnd myßhe
Do mit beſi er ye manch ʒe
Dann er weißt das vneinikeit
ʒerbꝛicht vil et v macht groß leit
V dʒ die mēſchen durch mißhe
Faen in groes vngefe/
Als hatt die krienheit ye lang
Gelitten abbꝛuch vnd abgang
Die wile vnheikeit regiert
So würt das ſchifflin übel gfiert
Do mit der dürck ye triumphiert/
Des gibt vegecius ein ler
Das der do houbtmā i im her
Lg ob er ʒwitracht durch a ſachē
Vnder ſin vinden/mög gemachen
Vnd ʒwüſchē in mach hoꝛ vff hoꝛ
So hatt ers ſpil gewunnen voꝛ/
Do der er Soldan erben wolt
Gbott er/das man berüffen ſolt
ʒü im a ſin ſün ʒ dem bett
Das yeder ein rt by im hett
Do er ſy a on voꝛ im ſach
Mit wolbedachtem mt er ſpꝛach
Das ſie ʒ ſamen binden ſoltten
Vnd lgen ob ouch bꝛechen wolten
Die rten alſo ʒamen gbunden
Die ſün ʒ bꝛechens vnderunden
Aber ir keiner mocht es tn
Do gbot er das ein yeder ſn
In ſunders bꝛech ſin rt aein
Als bꝛochens ſie ʒ ücken klein
Spꝛach er als i ouch üver rich
Wann ir eins ſint v fridſamglich
Vnd ir es mit eynander hant
Mag üwer rich wol han beandt
Aber wann irs nit went bekennen
Vnd durch ʒwitracht vch dün ʒer⸗trenen
So mögen ie nit bliben on
vnd wurt bald uwer rich ʒergon
Mycipſa der dett ouch des glich
Ich loß vch ſpꝛach er ein gt rich
Wann ir eins ween ſin vnd gt
Wo üwer einer das nit dt/
Vnd ʒ ʒwytracht ſcht böß vꝛsach
Sag ich wirt üwer rich ʒ ſchwach
Sertoꝛius do ſin ritterſchafft
Nit woltten riten ſampt behafft
Sunder wolten teʒlen ir ſchar
Ließ er ʒwei roß im füren dar
Eīs arck v iūg/dʒ ander ſchwach
Vnd rfft eim altē mā/v ſpꝛach
Er ſoltt des arcken roes ſchwā
Mit eynigem hoꝛ vß ruppfen gā
Das ſelb geſchach/dar noch er wolt
Das man dem ſchwachen ʒiehē ſolt
Vff ein mol vß ſin ſchwan v hoꝛ
Das möcht doch nit geschehe ʒwoꝛ
Dar vß ʒeygt er/was wurt ʒerteilt
Das das de lychter wurd gefeilt
Dann yedes rich ʒerteilt in ſich
Mag nit voꝛ on dem wider ich
Als dett ouch Stoꝛylus ſym her/
Er ließ ʒwen hxnd ſich byen ſer
Vnd mit den ʒenen grſlich rouffē
Bald ließ er ein wolff gen in louffen
Do des die ʒwen hund namen war
Sie lieffen von irm bien gar
Vnd detten ſich ʒ ſamen beid
Den wolff ʒ iagen durch die heid
In wer ſun beiden gſchechen leid/
Vß ʒwitracht dick v vil geſchicht
Als Arioteles bericht
Das vnfa wech vß kleiner ſach
Als den ʒ Syracuſa gſach
Durch frid vff wachſen kleine ding
Vnfrid ʒerbꝛicht die groen gering
Trüw v lieb macht a dīg erhöht
Vntrüw ſin eigen herrē flecht