GW5048/B99
r3v
Wann ych gedenck sümniß / vnd schand
Von fürsten / herren / landen / stett
Wer wunder nit / ob ich schon hett
Myn ougen gantz der zechern voll
Dz man so schmechlich sehen soll
Verzich man mir / ob ich schon hab
Die fursten ouch gesetzet har
Wir nemen (leyder) gröblich war
Der mindert sich von tag zů tag-
Zům ersten hant die letzer hert
Den halb zerrissen vnd zerstört
Jnn mer / vnd mer verwüstet het
Vnd den mit sym irrsal geschent
Jetz hant dar inn / wür gantz nüt me
Es möcht eym hertten stein thůn we
Was wir allein verloren hant
Jn klein Asyen / vnd kriechen landt
Das ist dem glouben ab getrennt
Do sint die syben kirchen gsin
Do ist eyn so gůt land verlorn
Dz es all welt möcht han verschworn
Verloren hat in kurtzer zyt
Zwey keiserthům / vil künig rich
Vil mechtig land / vnd stett des glich
r4r
Die lant sint aller welt wol kunt
On ander schaden / vnd verlust
Die wir erlitten haben sunst
Jn Hungern / vnd der Windischen marck
Das sie nit hant das mer allein
Vnd důnt ein innbruch / wan sie went
Vil bystum / kirchen sint geschent
An Lombardy / vnd welsche landt
Vnd went doch schloffen sterben all
Der wolff ist worlich inn dem stall
Vnd roubt der heiligen kirchen schoff
Die wile der hirt lyt inn dem schloff
Do man hielt Patriarchen stadt
Die findt yetz kumen gantz dar von
Es würt bald an dz houbt ouch gon
Das ist als vnser sünden schuldt
Keins mit dem andern hatt gedult
Oder mittlyden siner schwer
Jeder wollt / das es grösser wer /
Vnd gschicht vns als den ochsen gschah
Do einer dem andern zů sach
Biß das der wolff sie all zerreyß
Erst ging dem letzsten vß der schweiß
Jeder der grifft yetz mit der hant
Ob noch kaltt sy sin mur / vnd want
Vnd gdenckt nit / das er vor lesch vß
Das für / ee es im kum zů huß
So kumbt im dann rüw / vnd leytt
Zwytracht vnd vngehorsamkeit
Nyeman gdenckt / wie nach es im sy
Vnd went doch alweg bliben fry
Biß im vnglück kumbt für sin thur
So stoßt er dann den kopff har für
Zů allen syten ist der vindt
Der nit schloffen noch růwen důt
Do wast du eigen / lange ior /
Dar noch inn fryheit werdst gefrt
Als dich ein gemeyner rott regiertt
Aber do man noch hocffart staltt
Noch richtům / vnd noch grossem gwalt
Vnd burger wider
burgen vacht
burgen vacht
]
burgenvacht
GW5048
Des gemeinen nutzes nyeman acht
Do wart der gwalt zům teil zergon
Zů letzst / eym keiser vnderthon
Vnd vnder solchem gwalt / vnd schin
Bist funffzehen hundert ior gesin
Vnd stets genomen ab vnd von
Glich wie sich mindern důt der mon
So er schwindt / vnd im schin gebrist
Das yetz gar wenig an dir ist
r4v
Das als z zalen / nem so vil wile /
Vil stett sich brocht hant inn gewer
Vnd achten yetz keins keysers mer
Ein yeder furst / der ganß bricht ab
Das er da von ein feder hab /
Dar vmb ist es nit wunder groß
Ob ioch das rich sy blutt / vnd bloß
Man bindt eym eyden vor das in
Das er nit vordern soll das syn /
Vnd lossen yeden in sim stadt /
Wie ers biß har gebruchet hadt
Durch gott / ir futsten sehen an
Was schad z letst dar vß wird gan
Wan ioch hyn vnder kem das rich
Jr bliben ouch nit ewiglich /
Eyn yedes ding me sterckung hatt
Wann es bynander gsamelt stat
Dann so es ist zerteilt von eyn /
Eynhellikeit in der gemeyn
Vffwachsen die bald all
ding macht
ding macht
]
dingmacht
GW5048
Aber durch mißhell / vnd zwytracht
Werden ouch grosse ding zerstört /
Vnd hatt erworben durch solch rm
Das man inn gab das keyserthm
Wie sie vernychten selbst ir rich
Do mit die stdt zerstörung hab
Bissen die pferd ir schwentz selb ab
Worlich yetz vff den füssen ist
Mancher würt vergifften sich
Der gyfft dar schmeycht dem Römschen rich
Aber ir herren küng vnd land
Nit wellen gstatten solch schand
Wellent dem Römschen
rich z stan
So mag dz schiff wider vffrecht gan
r5r
Jr haben zwar eyn künig milt
Der üch wol fürt / mit ritters schiltt
Der zwingen tüg all land gemein
Wann ir im helffen wendt allein
Der edel fürst Maximilian
Dem kumbt on zwifel in sin handt
Die heilig erd / vnd das globte land
Vnd würt sin anfang thn all tag
Wann er alleyn üch trüwen mag
Werffen von üch solch schmach / vnd spot
Dann kleynes heres / waltet got
Wie wol / wir verlorn handt
Frm künig / fürsten / adel / gmeyn
Das sie die gantze weltt alleyn
Gewynnen / vnd vmbbringen baldt
Wan man alleyn sich zamen haldt
Truw / frid / vnd lieb sich bruchen dt
Jch höff zü gott / es werd als gt
Jr findt regierer doch der land
Wachen / vnd dnt von üch all schand
Das man üch nit dem schiffman glich
Der vff de mer flißt schlaffes sich
So er das vngewitter sicht
Oder eim hund der billet nicht
Oder eim wachter der nit wacht
Vnd vff sin htt hatt gantz keyn acht
Stond vff / vnd wachen von dem troum
Warlich / die axt stat an dem bom
Ach gott gib vnsern höubter in
Das sie schen die ere din
Vnd nit yeder sin nutz allein
So hab ich aller sorgen keyn
Du gebst uns sigk in kurtzen tagen
Des wir dir ewig lob thn sagen
Jch mane all stedt der gantzen welt
Wz würde / vnd tyttel die sint gezelt
Das sie nit dnt / als die schüfflüt
Die vneynß sint / vnd hant ein stritt
Wann sie sint mitten vff dem mer
Jnn wynd / vnd vngewitter ser
Vnd ee sie werden eyns der fr
So nymbt die Galee eyn gruntrr
So ist dann klein hilff verlorn
Ob man schon spricht ich hetz verschworn
Dz es also wer hergangen
Darumb so land uch verlangen
Hie z machen frid vnd sn
Der doch nymbt so groß über hant
Nit lg ein yetlicher ob sin want
Noch gantz sy vnd nit brin
Anders er kumpt on mü hierin
Für war es würd vch allen leid
Ein yetlicher by ziten scheid
Wer oren hab / der merck vnd hör
Das schifflin schwancket vff dem mer
Es ist bald worden vmb vnß nacht
Dar vmb ir die nach üwerm stadt
Das ir sönt vornan an die spytz
Nit lond / das es an üch er sitz
Dnt wz üch zimbt nach üwerm grad
Do mit nit grösser werd der schad
Vnd gantz abnem die Sunn / vnd mon
Das houbt / vnd glyder vndergon
Es laßt sich eben sorglich an
Leb ich / ich man noch manchen dran
Vnd wer nit an myn wort gedenck
Die narren kappen ich im schenck etc.
GW5048/B99
r3v
Wa ych gedēck ſümniß/v ſchād
So man ye ſpürt/in aem land
Von füren/herren/landen/ett
Wer wunder nit/ob ich ſchon hett
Myn ougen gan der ʒechern vo
Dʒ man ſo ſchmechlich ſehen ſo
Den kryen glouben nemen ab
Verʒich man mir/ob ich ſchon hab
Die furen ouch geſeet har
Wir nemen(leyder)gröblich war
Des krien glouben nott/vnd klag
Der mindert ſich von tag ʒů tag⸗
ʒům eren hant die leer hert
Den halb ʒerrien vnd ʒeröꝛt
Dar noch der ſchētlich Machamet
Inn mer/vnd mer verwüet het
Vnd den mit ſym irrſal geſchent
Der voꝛ was groß inn Oꝛient
Vnd was globig aes Aſia
Der Möꝛen land vnd/Affrica
Ie hant dar inn/wür gā nüt me
Es möcht eym herttē ein thůn we
Was wir aein verloren hant
In klein Aſyen/vnd kriechen landt
Das mā die groß Turcky ye nēnt
Das i dem glouben ab getrennt
Do ſint die ſyben kirchen gſin
Do hat Iohannes gſchriben hyn
Do i eyn ſo gůt land verloꝛn
Dʒ es a welt möcht hā verſchwoꝛn
On das man inn Eroupa ſytt
Verloꝛen hat in kurer ʒyt
ʒwey keiſerthům/vil künig rich
Vil mechtig lād/v ett des glich
r4r
Conantinopel/Trapeʒunt
Die lant ſint aer welt wol kunt
Achayam/Etholyam
Boeciam/Thealiam
Thraciam/Macedoniam
Atticam/vnd beid Myiam
Ouch tribulos/wnd Scoꝛdiſcos
Baarnas/ſambt vnd Chauricos
Euboiam genennet Nigrapont
Ouch Peram/Capham/vnd Idrūt
On ander ſchaden/vnd verlu
Die wir erlitten haben ſun
In Moꝛea/Dalmacia
Styer/kerten/vnd Croacia
In Hungern/vnd der Windiſchen
Ie ſīt die Türckē alſo ark(marck
Das ſie nit hant das mer aein
Sunder die Tůnow i ir gemeyn
Vnd důnt ein innbꝛuch/wā ſie wēt
Vil byum/kirchen ſint geſchent
Ie grifft er an Apuliam
Dar noch gar bald Siciliam
Italia die oßt dar an
So würt es dan an Rom ouch gan
An Lombardy/vnd welſche landt
Dē vindt Dē hāt wür an der handt
Vnd went doch ſchloffen erbē a
Der wolff i woꝛlich inn dem a
Vnd roubt der heiligē kirchē ſchoff
Die wile der hirt lyt inn dem ſchloff
Die Römſche kirch vier ſchweenr
Do mā hielt Patriarchē adt(hatt
Conantinopel/Alexandria
Iheruſalem/Anthiochia
Die findt ye kumen gan dar von
Es würt bald an dʒ houbt ouch gon
Das i als vnſer ſünden ſchuldt
Keins mit dem andern hatt gedult
Oder mittlyden ſiner ſchwer
Ieder wot/das es gröer wer/
Vnd gſchicht vns als den ochſen⸗
Do einer dē andern ʒů ſach (gſchah
Biß das der wolff ſie a ʒerreyß
Er ging dē leen vß der ſchweiß
Ieder der grifft ye mit der hant
Ob noch kaltt ſy ſin mur/vnd want
Vnd gdenckt nit/das er voꝛ leſch vß
Das für/ee es im kum ʒů huß
So kumbt im dann rüw/vnd leytt
ʒwytracht vnd vngehoꝛſamkeit
Den krien gloub ʒeröꝛen důt
On nott vergü mā krien blůt
Nyeman gdenckt/wie nach es im ſy
Vnd went doch alweg bliben fry
Biß im vnglück kumbt für ſī thur
So oßt er dann dē kopff har für
Die poꝛten Europe offen ſindt
ʒů aen ſyten i der vindt
Der nit ſchloffen noch růwen důt
In dür aein/noch Chriem blůt
O Rom/do du he künig voꝛ
Do wa du eigen/lange ioꝛ/
Dar noch inn fryheit werd gefrt
Als dich ein gemeyner rott regiertt
Aber do man noch hocffart altt
Noch richtům/vnd noch groem⸗
V burger wider burgēvacht(gwalt
Des gemeinen nues nyeman acht
Do wart der gwalt ʒům teil ʒergon
ʒů le/eym keiſer vnderthon
Vnd vnder ſolchem gwalt/v ſchin
Bi funffʒehen hundert ioꝛ geſin
Vnd ets genomē ab vnd von
Glich wie ſich mindern důt der mō
So er ſchwindt/v im ſchin gebꝛi
Das ye gar wenig an dir i
r4v
Dar noch die Türcken hand ſo vil
Das als ʒ ʒalen/nem ſo vil wile/
Vil ett ſich bꝛocht hant i gewer
Vnd achten ye keins keyſers mer
Ein yeder fur/der ganß bꝛicht ab
Das er da von ein feder hab/
Dar vmb i es nit wunder groß
Ob ioch das rich ſy blutt/vnd bloß
Man bindt eym eyden voꝛ das in
Das er nit voꝛdern ſoll das ſyn/
Vnd loen yeden in ſim adt/
Wie ers biß har gebꝛuchet hadt
Durch gott/ir futen ſehen an
Was ſchad ʒ let dar vß wird gā
Wan ioch hyn vnder kem das rich
Ir bliben ouch nit ewiglich/
Eyn yedes ding me erckung hatt
Wann es bynander gſamelt at
Dann ſo es i ʒerteilt von eyn/
Eynhellikeit in der gemeyn
Vffwachſen die bald all dīgmacht
Aber durch mißhell/vnd ʒwytracht
Werden ouch gꝛoe ding ʒeröꝛt/
Der tütſchen lob was hoch geert
Vnd hatt erwoꝛbē durch ſolch rm
Das man inn gab das keyſerthm
Aber die tütſchen flien ſich
Wie ſie vernychten ſelb ir rich
Do mit die dt ʒeröꝛung hab
Bien die pferd ir ſchwen ſelb ab
Woꝛlich ye vff den füen i
Der Ceraes/vnd Baſyli
Mancher würt vergifften ſich
Der gyfft dar ſchmeycht dem Röm
Aber ir herrē küng v lād (ſchē rich
Nit ween gatten ſolch ſchand
Wellent dem Römſchen rich ʒ ā
So mag dʒ ſchiff wider vffrecht gā
r5r
Jr haben ʒwar eyn künig milt
Der üch wol fürt/mit ritters ſchiltt
Der ʒwingen tüg all land gemein
Wann ir im helffen wendt allein
Der edel für Maximilian
Wol würdig i der Römſchen kron
Dem kumbt on ʒwifel in ſin handt
Die heilig erd/ vnd das globte land
Vnd würt ſin anfang thn all tag
Wann er alleyn üch trüwen mag
Werffen vō üch ſolch ſchmach/vnd
Da kleynes heres/waltet got (ſpot
Wie wol/wir verloꝛn handt
Sindt döch noch ſo vil kriē lādt
Frm künig/füren/adel/gmeyn
Das ſie die gane weltt alleyn
Gewynnen/vnd vmbbꝛingē baldt
Wan mā alleyn ſich ʒamē haldt
Truw/frid/v lieb ſich bꝛuchen dt
Jch höff ʒü gott/es werd als gt
Jr findt regierer doch der land
Wachen/v dnt vō üch all ſchād
Das man üch nit dē ſchiffmā glich
Der vff de mer flißt ſchlaffes ſich
So er das vngewitter ſicht
Oder eim hund der biet nicht
Oder eim wachter der nit wacht
V vff ſin htt hatt gā keyn acht
Stond vff/v wachē vō dē troum
Warlich/die axt at an dem bom
Ach gott gib vnſern höubter in
Das ſie ſchen die ere din
Vnd nit yeder ſin nu allein
So hab ich aller ſoꝛgen keyn
Du geb uns ſigk in kuren tagen
Des wir dir ewig lob thn ſagen
Ich mane a edt der ganen welt
Wʒ würde/v tyttel die ſint geʒelt
Das ſie nit dnt/als die ſchüfflüt
Die vneynß ſint/v hant ein ritt
Wann ſie ſint mitten vff dem mer
Inn wynd/vnd vngewitter ſer
Vnd ee ſie werden eyns der fr
So nymbt die Galee eyn gruntrr
So i dann klein hilff verloꝛn
Ob man ſchon ſpꝛicht ich he ver⸗
Dʒ es alſo wer hergangē (ſchwoꝛn
Darumb ſo land uch verlangen
Hie ʒ machen frid vnd ſn
V dē türcken wider andt ʒ tn
Der doch nymbt ſo groß über hant
Nit lg ein yetlicher ob ſin want
Noch gan ſy vnd nit bꝛin
Anders er kumpt on mü hierin
Für war es würd vch allen leid
Ein yetlicher by ʒiten ſcheid
Wer oꝛen hab/ der merck vnd höꝛ
Das ſchifflin ſchwācket vff dē mer
Wa Chꝛius ye nit ſelber wacht
Es i bald woꝛden vmb vnß nacht
Dar vmb ir die nach üwerm adt
Dar ʒ gott ver welet hate
Das ir ſönt voꝛnan an die ſpy
Nit lond/ das es an üch er ſi
Dnt wʒ üch ʒībt nach üwerm grad
Do mit nit gröer werd der ſchad
V gā abnē die Sunn/ v mon
Das houbt/vnd glyder vndergon
Es laßt ſich eben ſorglich an
Leb ich/ich man noch manchē dran
Vnd wer nit an myn woꝛt gedenck
Die narren kappen ich im ſchēck ⁊cᷓ
