GW5048/B10
Wer vnrecht /
gwalt
/ dt einem man
gwalt
]
gwnlo
GW5048
c2v
Der ist ein narr vnd gantz dorecht
Der einem menschen dt vnrecht
Dann er dar durch gar manchen tröwt
Der sich dar nach sins vnglücks fröwt
Wer synen fründ üt übels dt
Der all sin hoffnung / truw / vnd mt
Allein gesetzet hat vff inn
Der ist ein narr vnd gantz on sinn
Frintschafft ist ein vast mechtig band
Vnd krefftiger in frömden gwand
Dann zwischen gsybten frynden dick
Dz schafft dz dises kumbt von glück
Das einer din verwanter sy
Aber vß eygnem willen fry
Wurt vsserwelt ein gsellig fründ
Solch minder ab zü keren sindt
Das sie ein frynd in nöten lossen
Dan ettwe dick die blts genossen
Dar vmb wan einer im erwelt
Ein gten fründ im z geselt
Der lg das er so mit im leb
Vnd sichtlich in nit vbergeb
Dann menschlich leben ist verlossen
Wan es nit hat ein frynds genossen
Dem es vertrüw lib eren vnd gt /
Solch frintschafft manchem dick wol dt
Vnd ist manchem z gt erschossen
Des trüw er wol spürt vnd war nam
Do widerwertikeit im kam
Die selben lobt man ouch vil mer
Dan die in glück mit gt vnd ere
Den frynden by gestanden sindt
Jn nötten wurt bewert der frindt /
Man lißt nit was fründ hab gehan
Sardanapalus der vnrein
man
On zwifel der do manchen hatt
Der mit im wö was frie vnd spat
Die wile man aber keinen findt
Der inn sin nöten wer sin fründt
Vnd im sin rich gewinnen an
Spricht man er hab kein frynd gehan /
Vnd würt mer in der gschrifft gnent
Durch fryntschafft die er hielt so fri
Dann er gelobet werd vmb das
Man findt der selben fründ nit me
Do einer für den andern ste
Wann es im an die büntreym gee /
Das er nit aein sin glück sammen
Sunder ouch mit in deilt sin namen
Das was vff erd die erlichst gob
Das er sim frind gündt soich lob
Wo findt man das me/ho non plus
Wo gelt gbrist/do ist früntschafft vß
Möcht einer sin fründ a verderben
Das er ir gt möcht bald hererben
Mancher würd sich nit lang bedencken
Keiner so lieb sin nechsten hat
Als dan im gsatz geschriben stat
c3r
Der eigen nutz verdribt all recht
All früntschafft / lieb / sybpschafft geslecht
Der andere lieb hab als selbs sich
Wem nit der gmein nutz ist als werd
Als eygen nutz des er begert /
Den halt ich für ein nerschen gouch
Was gmein ist / das ist eigen ouch /
Fründtschafft wan es gat an ein not
Gont veirvndzwentzig vff ein lott /
Vnd die die besten meinen syn
Gont sechs vierling / vff ein quintin /
Du weist nit wo man ir bedarff
Der dt im selber vnrecht vil
Wer mit sin fründen zürnen wil
Den eltern soll man myltikeit
Den fründen deinstlich sin bereit
Rechtün gen aller welt vff erd
Dz heißt eins wisen menschen gberdt
GW5048/B10
c2v
Der i ein narr v gan doꝛecht
Der einem menſchen dt vnrecht
Da er dar durch gar māchē tröwt
Der ſich dar nach ſins vnglücks
Wer ſynē fründ üt übels dt (fröwt
Der a ſin hoffnung/truw/vnd mt
Aein geſeet hat vff inn
Der i ein narr vnd gan on ſinn
Frītschafft i ein va mechtig bād
Vnd krefftiger in frömden gwand
Da ʒwiſchen gſybten frynden dick
Dʒ ſchafft dʒ diſes kūbt vō glück
Das einer din verwanter ſy
Aber vß eygnem wien fry
Wurt verwelt ein gſeig fründ
Solch minder ab ʒü keren ſindt
Das ſie ein frynd in nöten loen
Dan ettwe dick die blts genoen
Dar vmb wan einer im erwelt
Ein gten fründ im ʒ geſelt
Der lg das er ſo mit im leb
Vnd ſichtlich in nit vbergeb
Da menſchlich leben i verloen
Wā es nit hat ein frynds genoen
Dem es vertrüw lib erē vnd gt/
Solch frintschafft māchē dick wol
V i māchē ʒ gt erſchoen (dt
Der hat eines gten fryndes gnoen
Des trüw er wol ſpürt vnd war nā
Do widerwertikeit im kam
Die ſelben lobt man ouch vil mer
Dan die in glück mit gt vnd ere
Den frynden by geanden ſindt
In nötten wurt bewert der frindt/
Man lißt nit was fründ hab gehā
Sardanapalus der vnrein man
On ʒwifel der do manchen hatt
Der mit im wö was frie vnd ſpat
Die wile man aber keinen findt
Der inn ſin nöten wer ſin fründt
Do in Abachus an wolt gan
Vnd im ſin rich gewinnen an
Spꝛicht mā er hab kein frynd gehā/
Man hat Oꝛeem me erkent
V würt mer in der gschꝛifft gnēt
Durch fryntschafft die er hielt ſo fri
Mit ſinem gſeen pyladi
Dann er gelobet werd vmb das
Agamennon ſin vatter was/
Man findt der ſelben fründ nit me
Do einer für den andern e
Wann es im an die büntreym gee/
Als Gꝛaccho det lectoꝛius
Oder ſin fründ pomponius
Als dauid was vnd Ionathas
Damon vnd ſin fründt pythias
Oder der ſchiltknecht Saulis wʒ
Als Achies vnd patroclus
Als Theſeus vnd pyrithous
Volumnius vnd lucuus
Celius vnd petronius/
Solch lieb hat alexander gton
Sin gten frind Epheion
Das er nit aein ſin glück ſammen
Sunder ouch mit in deilt ſin namē
Das was vff erd die erlich gob
Das er ſim frind gündt ſoich lob
Wo findt mā das me/ho non plus
Wo gelt gbꝛi/do i früntschafft vß
Möcht einer ſin fründ a verderben
Das er ir gt möcht bald hererben
Oder ſie in eim leel erdrencken
Mancher würd ſich nit lang bedēckē
Keiner ſo lieb ſin nechen hat
Als dan im gſa geſchꝛiben at
c3r
Der eigen nu verdribt a recht
A früntschafft/lieb/ſybpſchafft ge⸗
Keī findt mā moyſi ye glich (ſlecht
Der andere lieb hab als ſelbs ſich
Oder als was Neemias
Vnd der go vöꝛchtig Thobias/
Wē nit der gmein nu i als werd
Als eygen nu des er begert/
Den halt ich für ein nerſchē gouch
Was gmein i/das i eigē ouch/
Doch Caym i in aem adt
Dem leidt i was glücks Abel hat/
Fründtschafft wā es gat an ein not
Gont veirvndʒwenig vff ein lott/
Vnd die die been meinen ſyn
Gont ſechs vierling/vff ein quintī/
Biß nit gen fründen hert v ſeharff
Du wei nit wo man ir bedarff
Der dt im ſelber vnrecht vil
Wer mit ſin fründen ʒürnen wil
Den eltern ſo man myltikeit
Den fründen deinlich ſin bereit
Rechtün gen aer welt vff erd
Dʒ heißt eins wiſen mēſchē gberdt