GW5048/P6
so zü nutz vnd heilsamer ler vermanung
vnd eruolgung der wisheit / vernunfft
vnd gtter sitten . ouch z verachtung
und straff der narrheit / blintheit
/ irrsal / vnd dorheit / aller stadt
vnd geslecht der menschen / mit
besunderem fliß / ernst vnd arbeit
vormals gesamelt vnd nun von
nüwen mit vil schöner sprüchen /
exempeln / vnd zgesetzten historien
vnd materien erlengert vnd
Sebastianum Brant lerer
beyder
rechten vocht / sich an selleglich
Das sindt die sich wagen vff dz
mer in schiffen / tnde ir werck in
vil wassern / Sie stygen vff bis gen
den himel / vnd fallen wider ab biß
z dem abgrund ir sele was
versuncken in narrheit / Sie sint
betrüebt worden vnd bewegt glich
wie drunkenen / vnd all ir wißheit
ist verschluckt / sie haben geyrrt in
der eynöde in den wassern / regen
haben sie nit funden den weg der statt
irer wonung / ir sel hat in inen
abgenomen
Psalmo centesimo sexto
Sapientie.xiiii.
Du hast geben in dem mer einen
weg / vnd zwischen den wasserflüssen
ein aller veste stroß / zeygende dz
du mechtig bist vß allen dingen
z helffen / ob toch on schiffung sich
yemans vff das mer ließ / Aber do
mit nit müssig weren die werck diner
wißheit / Dar vmb so vertrüwen
/ ouch eim kleynen holtz die menschen
ir selen / vnd faren über mer
sint sie erledigt worden durch ein
schiff etc.
a2v
a3r
All land sin ietz voll heylger gschrifft
vnd was sel / ere / gt sydt / antrifft
Bibel / der heilgen vetter ler
vnd ander der glich bücher mer /
Jn maß / das ich ser wunder hab
das niemans bessert sich dar ab /
Ja würt all gschrifft vnd ler veracht
die gantz wellt lebt in vinsterer nacht
Vnd dt in sünden blindt verharren
all strassen / gassen / sint voll narren
Die dt dann mit dorheit vmbgan
wellen doch nit den namen han
Des hab ich gdacht z diser frist
wie ich der narren schiff vff rist
Galleen / füst / kragk / nauen parck
Schlytt / karren / stoßberen rollwagen
ein schiff möcht die nit all getragen
Die ietz sint in der narren zall
ein teil kein fr hant vberal
Die stieben zhar wie die ymmen
vil meynen z dem schiff z schwymmen
Ein yeder der wil vorman sin
mancher der kumbt gar zyttlich drin
Vnd blibt dar inn all wile es gat
ein teil die kumen drin glich spat
Ettlich die kummen drin am fall
vnd geben doch glich fr lon all /
Der bildniß hab ich har gemacht
wer yeman der die gschrifft veracht
Oder villich die nit kund lesen
der sicht im malen wol sin wesen
Vnd findet dar inn wer er ist
wem er glich sy was im gebrist
Den narren spiegel ich diß nenn
in dem ein yeder narr sich kenn
Wer yeder sy würt er bericht
das er nit wise sich achten sol /
Nit vff sich haltten / das nit ist
dann nieman ist dem nütz gebrist
Oder der worlich sprechen tar
das er sy wis / vnd nit ein nar /
Dann wer sich für ein narren acht
der ist bald z eim wisen gmacht
Aber wer ye will witzig sin
Der dt mir ouch dar an gewalt
wan er diß büchlin nit behalt
Hie ist an narren kein gebrust
ein yeder findt das in gelust
Vnd ouch war z er sy geboren /
vnd war umb so vil sint der doren /
wie sorglich sy der narren stadt
Hie findt man der welt gantzen louff /
diß biechlin würt gt z dem kouff
Zu schympf vnd ernst / vnd allem spyl
findt man hie narren wie man wil /
Ein wiser fyndt das in erfrewdt
Ein nar gern von sin brüdern ferdt
Hie findt man doren arm vnd rich
Jch schrott ein kapp / hie manchen man
der sich des nit gtar nemen an
Hett ich mit im sunst also gschimpft
ich förcht er hett sich anders gerimpft
Doch hoff ich das die wisen all
werden har inn han wolgefall
Vnd sprechen vß ir wissenheit
das ich recht hab vnd wor geseit
Sidt ich sollch kuntschafft von im weiß
so geb ich vmb narren ein schweiß
Sie mussen hören worheit all
ob es in ioch nit wol gefall
a3v
Wer worheit sagt / verdienet haß /
Ouch wer sich langzyt schnytzen dt
Der würfft ettwan von im dz blt
Vnd wann man Coleram an regt
So würt die gall gar offt bewegt /
Aber ich acht nit ob man schon
Mit worten mich wurd hindergon
Vnd schelten / vmb min nützlich ler
Jch hab der selben narren mer
Den wisßheit nit gefallet wol
Dis büchlein ist der selben vol
Doch bitt ich yeden das er mer
Well sehen an / vernunfft / vnd ere
Dann min wort oder schwach gedicht
Wörlich hab ich on arbeit nicht
Zsamen so vil narren bracht
Jch hab ettwan gewacht z nacht
Do die schlieffen der ich gedacht
Oder villicht by spyl vnd win
Sassent vnd wenig gdochten min
Ettlich in schlytten vmbher fren
Jm schne / das sie wol halbs erfruren
Ein teil vff kalbs fyeß gingen sust /
Die andern rechten ir verlust /
Den sie hetten die woch gehan
Vnd wz in gwinns dar vß möcht gan /
Oder wie sy morn woltten liegen
Mit gswetz / verkouffen / manchen triegen
Den selben nach z dencken all
Wie mir ir wis / wort / werck / gefall /
Jst wunder nit ob ich schon offt
Do mit min gdicht nit
wurd gestrofft
wurd gestrofft
]
wurdgestrofft
GW5048
Gewacht hab / so es nieman hofft /
Jn disem spiegel sollen schowen
All gschlecht der mönschen / man vnd frowen
ye eins ich by dem andern mein
Die mann sint narren nit allein
Sunder findt man ouch nerrin vil
Den ich die schleiger / stürtz / vnd wile
Mit narrenkappen hie bedeckt /
Metzen hand ouch an narren röck
Sie wellen yetz tragen on das
Was ettwan mannen schentlich wz /
Spytz schü / vnd
vßgeschnitten
röck
vßgeschnitten
]
vßgeschnitt en
GW5048
Dz man den milchmerckt nit bedeck
Wicklen vil hudlen in die zöpf /
Groß hörner machen uff die köpff
Als ob es wer ein welscher stier
Sie gant har wie die wilden dier
Werffen die ougen hin vnd har /
Vnd gucken inn all winckel gar
So hubsche zucht die wiber kynnen
Es ist gt vff der gassen spinnen
Do sycht man eins vnd das ander traben
Die sie griessen vnd gaffen an /
Wib vnd man müssen kappen han
Doch sollen erber frowen mir
Verzyhen dan ich gantz nit ir
Gedencken z keim argen will /
Den böfen ist doch nüt z vil /
Der selben man ein teyl hye findt /
Die in dem narren schiff gern syndt
Vnd hett ich ir nit drin gedacht
So wolten sie dar in mit macht
Sie kemen drin ee morn z nacht
Die heiß ich wol die gaffelstirnen
Der selben acht ich nitt ir zürnen
Jch weiß ouch dz ein teil mich hassen
Vnd spüwen ab mir vff der gassen
Sprechen ich sy ein frowen schender
Worlich sprich ich / ich wer behender
Z schonen aller frowen ere
Wo sy z schirmen anders wer
Aber die wile die mann all faren
a4r
Soltt ich die frowen dan gantz sparen
Jch wurd erzürnen bald die man /
Die k mß mit dem kalb recht gan
Dar vmb mit flisß sich yedes süch
Vindt es sich nit in disem bch
So mag es sprechen das es sy
Der kappen vnd des kolben fry
Vnd hat sich selb wol gehüt
Die im das büchlin geben will
Doch / er über sech es on yl
Kan er sin dann nit gedencken
Dem wöll wir kein kapp schencken
Vor do dis büchlin erst vßging
Als ich ouch noch stets warten binn
Der ein meint er stünd nit dar inn
Jch hett noch gar vil vbersessen
Der ander meynt sin wer vergessen
der drytt meint es hett nit ein fg
Es weren on das narren gng
Wz man dann narren dörfft z drucken
Solch nochred mst dis büchlin schlucken
Ettlich die sprochen sunder brangen
Wer ich der narren müssiggangen
So hett man mich ouch nit erkant
Wor ist / der narr hat mich gebrant
Doch ouch z wisßheit geben stür
Gebrennte kind vörchten das für /
Ettlich die wolten dis nit lesen
Die meynten dem z witzig wesen
Das sie das narrenbch vff deten /
Man soltt verbieten mir min schriben
Solch nochred detten narren triben
Die vorchten das man lert sy kennen
Jch weiß vnd will sy doch nit nennen
Die vff mich vff der gassen düten
Vnd mich verachten by den lüten
Vnd triben in gespöt ein lachen
Schow das ist der kan narren machen
Als ob ich wer ir mter gsyn /
Die andern richten vß bym win
Vnd wolten wegen vßmessen
Was recht sy / oder vnrecht gesetzt
Do mit min arbeit wurd geletz
Die selben gsellen ich ietz sch
Sint sie vor nit in disem bch
Dz ich doch gantz vnd gar nit hoffen
Das ich sy nit hab ettwan troffen /
Hant sie die metten schon verscloffen
Sie kummen noch zur selmeß wol
Dis statt ich inen bhalten sol
Do soll sy ouch sunst nyemans irren
Jch wil sy hie z forderst füren
Vor woren sye villicht do hinden
Dar vmb sie sich nitt kunden finden
Das sie zytlich vertriben mögen
Ee ander kremer vßlegen
Meint yemans das ich in nit rür
Der gang zm wisen für die tür
Vnd lid sich vnd sig gtter dang
Biß ich ein kapp von franckfurt bring
Vnd sprech nit das ich sy z treg
Der bott der ist schon vff dem weg
Das weiß ich das nyeman gtar iehen
Das ich vor hab kein narren gsehen /
Dann ob mir sunst all kunst hett gefelt
Jch hett wol ettwan eim gestrelt /
yetz strel ich manchem vff den grindt
Der doch in narrheit ist erblindt
Sunst dunckt er sich gar klg vnd wehe
Jm wer leit das er baß gesehe
Wol wer er wis geachtet gern
Vnd ist ein narr doch hür alß vern etc.
GW5048/P6
nu v heilſamer ler vermanūg
v eruolgūg der wiſheit/vernūfft
vnd gtter ſitten.ouch ʒ verach⸗
tung u raff der narrheit/ blint
heit/irrſal/vnd doꝛheit/aer adt
vnd geecht der menſchen/mit be
ſunderem fliß / ern vnd arbeit
vormals geſamelt vnd nun von
nüwen mit vil ſchöner ſprüchen/
exempeln/vnd ʒgeſetē hioriē
vnd materien erlengert vnd ſchin
barlicher erklert/ ʒ Baſel durch
Sebaianuʒ Bꝛant lerer beyder
rechten vocht/ſich an ſeeglich
Das ſindt die ſich wagen vff dʒ
mer in ſchiffen/tnde ir werck in
vil waern/ Sie ygen vff bis gē
dē himel/vnd faen wider ab biß
ʒ dem abgrund ir ſele was ver⸗
ſuncken in narrheit Sie ſint be⸗
trüebt woꝛden vnd bewegt glich
wie dꝛunkenen/vnd a ir wißheit
i verschluckt/ ſie haben geyrrt in
der eynöde in dē waern/regen ha
ben ſie nit fundē dē weg der att
irer wonung/ ir ſel hat in inen ab
genomen
Pſalmo centeſimo ſexto
Sapientie.xiiii.
Du ha geben in dem mer einen
weg/vnd ʒwiſchen dē waerflüſ⸗
ſen ein aer vee roß/ ʒeygēde dʒ
du mechtig bi vß aen dingen
ʒ helffē/ ob toch on ſchiffung ſich
yemās vff das mer ließ/Aber do
mit nit müig wer´en die werck di
ner wißheit/ Dar vmb ſo vertrü⸗
wen/ouch eim kleynē hol die mē
ſchen ir ſelen/vnd faren über mer
ſint ſie erledigt woꝛden durch ein
ſchiff ⁊cᷓ
a2v
a3r
A lād ſin ie vo heylger gſchꝛifft
vnd was ſel/ere/gt ſydt/antrifft
Bibel/der heilgen vetter ler
vnd ander der glich bücher mer/
In maß/das ich ſer wunder hab
das niemans beert ſich dar ab/
Ia würt a gschꝛifft vnd ler veracht
die gā wet lebt ī vinerer nacht
Vnd dt in ſündē blindt verharrē
a raen/gaen/ſint vo narren
Die dt dann mit doꝛheit vmbgan
ween doch nit den namen han
Des hab ich gdacht ʒ diser fri
wie ich der narrē ſchiff vff ri
Gaeen/fü/kragk/nauen parck
kielweiling/hoꝛnach/reſchiff arck
Schlytt/karren/oßberen rowagē
ein ſchiff möcht die nit a getragen
Die ie ſint in der narren ʒa
ein teil kein fr hant vberal
Die ieben ʒhar wie die ymmē
vil meynē ʒ dē ſchiff ʒ ſchwyen
Ein yeder der wil voꝛman ſin
mācher der kumbt gar ʒyttlich dꝛin
Vnd blibt dar inn a wile es gat
ein teil die kumē dꝛin glich ſpat
Ettlich die kummē dꝛin am fa
vnd geben doch glich frlon a/
Der bildniß hab ich har gemacht
wer yeman der die gſchrifft veracht
Oder villich die nit kund leſen
der ſicht im malen wol ſin weſen
Vnd findet dar inn wer er i
wem er glich ſy was im gebꝛi
Den narren ſpiegel ich diß nenn
in dem ein yeder narr ſich kenn
Wer yeder ſy würt er bericht
wer recht inn narren ſpeigel ſicht
Wer ſich wol ſpeigelt der lert wol
das er nit wiſe ſich achten ſol/
Nit vff ſich haltten/das nit i
dann niemā i dem nü gebꝛi
Oder der woꝛlich ſpꝛechen tar
das er ſy wiſ/vnd nit ein nar/
Dann wer ſich für ein narren acht
der i bald ʒ eim wiſen gmacht
Aber wer ye wi wiig ſin
der i fatuus/der gfatter min
Der dt mir ouch dar an gewalt
wan er diß büchlin nit behalt
Hie i an narren kein gebꝛu
ein yeder findt das in gelu
Vnd ouch war ʒ er ſy geboꝛen/
vnd war umb ſo vil ſint der doꝛen/
Was ere w freüd die wißheit hatt
wie ſoꝛglich ſy der narren adt
Hie findt mā der welt ganē louff/
diß biechlin würt gt ʒ dem kouff
ʒu ſchympf v ern/vnd aem ſpyl
findt man hie narren wie man wil/
Ein wiſer fyndt das in erfrewdt
Ein nar gern von ſin bꝛüdern ferdt
Hie findt man doꝛen arm vnd rich
ſchly/ſchle ein ieder fidt ſin glich
Ich ſchꝛott ein kapp/hie manchē mā
der ſich des nit gtar nemen an
Hett ich mit im ſū also gſchimpft
ich föꝛcht er hett ſich āders gerimpft
Doch hoff ich das die wiſen a
werden har inn han wolgefa
Vnd ſpꝛechen vß ir wienheit
das ich recht hab vnd woꝛ geſeit
Sidt ich ſoch kuntſchafft von im
so geb ich v narrē eī ſchweiß(weiß
Sie muen höꝛen woꝛheit a
ob es in ioch nit wol gefa
a3v
Wie wol Terencius ſpꝛicht/das
Wer woꝛheit ſagt/verdienet haß/
Ouch wer ſich langʒyt ſchnyē dt
Der würfft ettwan von im dʒ blt
Vnd wann man Coleram an regt
So würt die ga gar offt bewegt/
Aber ich acht nit ob man ſchon
Mit woꝛten mich wurd hindergon
Vnd ſcheltē/vmb min nülich ler
Ich hab der ſelben narren mer
Den wiſßheit nit gefaet wol
Dis büchlein i der ſelben vol
Doch bitt ich yeden das er mer
We ſehen an/ vernunfft/vnd ere
Da min woꝛt oder ſchwach gedicht
Wöꝛlich hab ich on arbeit nicht
ʒſamen ſo vil narren bꝛacht
Ich hab ettwan gewacht ʒ nacht
Do die ſchlieffen der ich gedacht
Oder viicht by ſpyl vnd win
Saent vnd wenig gdochten min
Ettlich in ſchlytten vmbher fren
Im ſchne/das ſie wol halbs erfrurē
Ein teil vff kalbs fyeß gingen ſu/
Die andern rechten ir verlu/
Den ſie hetten die woch gehan
V wʒ in gwis dar vß möcht gā/
Oder wie ſy moꝛn woltten liegen
Mit gſwe/verkouffē/māchē triegē
Den ſelben nach ʒ dencken a
Wie mir ir wiſ/woꝛt/werck/gefa/
I wunder nit ob ich ſchon offt
Do mit mī gdicht nit wurdgerofft
Gewacht hab/ſo es niemā hofft/
In diſem ſpiegel ſoen ſchowen
A gſchlecht der mönſchē/mā vnd
ye eins ich by dē andern mein (frowē
Die mān ſint narren nit aein
Sunder findt man ouch nerrin vil
Den ich die ſchleiger/ür/v wile
Mit narrenkappen hie bedeckt/
Meen hand ouch an narren röck
Sie ween ye tragen on das
Was ettwan mannē ſchentlich wʒ/
Spy ſchü/vnd vßgeschnitt ē röck
Dʒ mā den milchmerckt nit bedeck
Wicklen vil hudlen in die ʒöpf/
Gꝛoß höꝛner machen uff die köpff
Als ob es wer ein welſcher ier
Sie gant har wie die wilden dier
Werffen die ougen hin vnd har/
Vnd gucken inn a winckel gar
So hubsche ʒucht die wiber kynnen
Es i gt vff der gaen ſpinnen
Do ſycht man eins vnd das ander
Do mit verfürē ſy vil knabē (traben
Die ſie grieen vnd gaffen an/
Wib vnd man müssen kappen han
Doch ſoen erber frowen mir
Verʒyhen dan ich gan nit ir
Gedencken ʒ keim argen wi/
Den böfen i doch nüt ʒ vil/
Der ſelben man ein teyl hye findt/
Die in dem narren ſchiff gern ſyndt
Vnd hett ich ir nit dꝛin gedacht
So wolten ſie dar in mit macht
Sie kemen dꝛin ee moꝛn ʒ nacht
Die heiß ich wol die gaffelirnen
Der ſelben acht ich nitt ir ʒürnen
Ich weiß ouch dʒ ein teil mich haē
Vnd ſpüwen ab mir vff der gaen
Spꝛechen ich ſy ein frowen ſchēder
Woꝛlich ſprich ich/ich wer behender
ʒ ſchonen aller frowen ere
Wo ſy ʒ ſchirmen anders wer
Aber die wile die mann a faren
a4r
Soltt ich die frowē dan gā ſparen
Ich wurd erʒürnen bald die man/
Die k mß mit dē kalb recht gan
Dar vmb mit fliſß ſich yedes ſüch
Vindt es ſich nit in diſem bch
So mag es ſpꝛechen das es ſy
Der kappen v des kolben fry
Vnd hat ſich ſelb wol gehüt
Vnd verdeint ein gte müt
Die im das büchlin geben wi
Doch/er über ſech es on yl
Kan er ſin dann nit gedencken
Dem wö wir lꝛein kapp ſchēcken
Voꝛ do dis büchlin er vßging
Gar manig nochred ich entpfeing
Als ich ouch noch ets warten bi
Der ein meint er ünd nit dar inn
Ich hett noch gar vil vberſeen
Der ander meynt ſin wer vergeen
der dꝛytt meint es hett nit ein fg
Es weren on das narren gng
Wʒ mā da narrē döꝛfft ʒ druckē
Solch nochred m dis büchlin
Ettlich die ſpꝛochē ſunder (ſchluckē
Wer ich der narrē müiggāgē (bꝛāgē
So hett man mich ouch nit erkant
Woꝛ i/der narr hat mich gebꝛant
Doch ouch ʒ wiſßheit geben ür
Gebꝛennte kind vöꝛchten das für/
Ettlich die wolten dis nit leſen
Die meynten dem ʒ wiig weſen
Das ſie das narrenbch vff deten/
Es meyten ettlich von den reten
Man ſoltt verbietē mir min ſchꝛibē
Solch nochred detten narrē triben
Die voꝛchten das man lert ſy kennē
Ich weiß v wi ſy doch nit nennē
Die vff mich vff der gaen düten
Vnd mich verachten by den lüten
Vnd triben in geſpöt ein lachen
Schow das i der kā narrē machē
Als ob ich wer ir mter gſyn/
Die andern richten vß bym win
Vnd wolten wegen vßmeen
Was ich ʒ vil/was ich verg een
Was recht ſy/oder vnrecht geſet
Do mit min arbeit wurd gele
Die ſelben gſeen ich ie ſch
Sint ſie voꝛ nit in diſem bch
Dʒ ich doch gā vnd gar nit hoffē
Das ich ſy nit hab ettwan troffen/
Hant ſie die mettē ſchon verſcloffē
Sie kummen noch ʒur ſelmeß wol
Dis att ich inen bhalten ſol
Do ſo ſy ouch ſun nyemans irrē
Ich wil ſy hie ʒ foꝛder füren
Voꝛ woꝛen ſye viicht do hinden
Dar vmb ſie ſich nitt kunden findē
Das ſie ʒytlich vertriben mögen
Ee ander kremer vßlegen
Meint yemans das ich in nit rür
Der gang ʒm wiſen für die tür
Vnd lid ſich vnd ſig gtter dang
Biß ich ein kapp vō frāckfurt bꝛing
Vnd ſpꝛech nit das ich ſy ʒ treg
Der bott der i ſchon vff dem weg
Das weiß ich das nyemā gtar iehē
Das ich voꝛ hab kein narrē gſehen/
Da ob mir ſun a kū hett gefelt
Ich hett wol ettwan eim gerelt/
ye rel ich manchem vff dē grindt
Der doch in narrheit i erblindt
Sun dunckt er ſich gar klg vnd
Im wer leit das er baß geſehe (wehe
Wol wer er wiſ geachtet gern
Vnd i eī narr doch hür alß vern ⁊cᷓ
GW5048/P6
so zü nutz vnd heilsamer ler vermanung
vnd eruolgung der wisheit / vernunfft
vnd gtter sitten . ouch z verachtung
und straff der narrheit / blintheit
/ irrsal / vnd dorheit / aller stadt
vnd geslecht der menschen / mit
besunderem fliß / ernst vnd arbeit
vormals gesamelt vnd nun von
nüwen mit vil schöner sprüchen /
exempeln / vnd zgesetzten historien
vnd materien erlengert vnd
Sebastianum Brant lerer
beyder
rechten vocht / sich an selleglich
Das sindt die sich wagen vff dz
mer in schiffen / tnde ir werck in
vil wassern / Sie stygen vff bis gen
den himel / vnd fallen wider ab biß
z dem abgrund ir sele was
versuncken in narrheit / Sie sint
betrüebt worden vnd bewegt glich
wie drunkenen / vnd all ir wißheit
ist verschluckt / sie haben geyrrt in
der eynöde in den wassern / regen
haben sie nit funden den weg der statt
irer wonung / ir sel hat in inen
abgenomen
Psalmo centesimo sexto
Sapientie.xiiii.
Du hast geben in dem mer einen
weg / vnd zwischen den wasserflüssen
ein aller veste stroß / zeygende dz
du mechtig bist vß allen dingen
z helffen / ob toch on schiffung sich
yemans vff das mer ließ / Aber do
mit nit müssig weren die werck diner
wißheit / Dar vmb so vertrüwen
/ ouch eim kleynen holtz die menschen
ir selen / vnd faren über mer
sint sie erledigt worden durch ein
schiff etc.
a2v
a3r
All land sin ietz voll heylger gschrifft
vnd was sel / ere / gt sydt / antrifft
Bibel / der heilgen vetter ler
vnd ander der glich bücher mer /
Jn maß / das ich ser wunder hab
das niemans bessert sich dar ab /
Ja würt all gschrifft vnd ler veracht
die gantz wellt lebt in vinsterer nacht
Vnd dt in sünden blindt verharren
all strassen / gassen / sint voll narren
Die dt dann mit dorheit vmbgan
wellen doch nit den namen han
Des hab ich gdacht z diser frist
wie ich der narren schiff vff rist
Galleen / füst / kragk / nauen parck
Schlytt / karren / stoßberen rollwagen
ein schiff möcht die nit all getragen
Die ietz sint in der narren zall
ein teil kein fr hant vberal
Die stieben zhar wie die ymmen
vil meynen z dem schiff z schwymmen
Ein yeder der wil vorman sin
mancher der kumbt gar zyttlich drin
Vnd blibt dar inn all wile es gat
ein teil die kumen drin glich spat
Ettlich die kummen drin am fall
vnd geben doch glich fr lon all /
Der bildniß hab ich har gemacht
wer yeman der die gschrifft veracht
Oder villich die nit kund lesen
der sicht im malen wol sin wesen
Vnd findet dar inn wer er ist
wem er glich sy was im gebrist
Den narren spiegel ich diß nenn
in dem ein yeder narr sich kenn
Wer yeder sy würt er bericht
das er nit wise sich achten sol /
Nit vff sich haltten / das nit ist
dann nieman ist dem nütz gebrist
Oder der worlich sprechen tar
das er sy wis / vnd nit ein nar /
Dann wer sich für ein narren acht
der ist bald z eim wisen gmacht
Aber wer ye will witzig sin
Der dt mir ouch dar an gewalt
wan er diß büchlin nit behalt
Hie ist an narren kein gebrust
ein yeder findt das in gelust
Vnd ouch war z er sy geboren /
vnd war umb so vil sint der doren /
wie sorglich sy der narren stadt
Hie findt man der welt gantzen louff /
diß biechlin würt gt z dem kouff
Zu schympf vnd ernst / vnd allem spyl
findt man hie narren wie man wil /
Ein wiser fyndt das in erfrewdt
Ein nar gern von sin brüdern ferdt
Hie findt man doren arm vnd rich
Jch schrott ein kapp / hie manchen man
der sich des nit gtar nemen an
Hett ich mit im sunst also gschimpft
ich förcht er hett sich anders gerimpft
Doch hoff ich das die wisen all
werden har inn han wolgefall
Vnd sprechen vß ir wissenheit
das ich recht hab vnd wor geseit
Sidt ich sollch kuntschafft von im weiß
so geb ich vmb narren ein schweiß
Sie mussen hören worheit all
ob es in ioch nit wol gefall
a3v
Wer worheit sagt / verdienet haß /
Ouch wer sich langzyt schnytzen dt
Der würfft ettwan von im dz blt
Vnd wann man Coleram an regt
So würt die gall gar offt bewegt /
Aber ich acht nit ob man schon
Mit worten mich wurd hindergon
Vnd schelten / vmb min nützlich ler
Jch hab der selben narren mer
Den wisßheit nit gefallet wol
Dis büchlein ist der selben vol
Doch bitt ich yeden das er mer
Well sehen an / vernunfft / vnd ere
Dann min wort oder schwach gedicht
Wörlich hab ich on arbeit nicht
Zsamen so vil narren bracht
Jch hab ettwan gewacht z nacht
Do die schlieffen der ich gedacht
Oder villicht by spyl vnd win
Sassent vnd wenig gdochten min
Ettlich in schlytten vmbher fren
Jm schne / das sie wol halbs erfruren
Ein teil vff kalbs fyeß gingen sust /
Die andern rechten ir verlust /
Den sie hetten die woch gehan
Vnd wz in gwinns dar vß möcht gan /
Oder wie sy morn woltten liegen
Mit gswetz / verkouffen / manchen triegen
Den selben nach z dencken all
Wie mir ir wis / wort / werck / gefall /
Jst wunder nit ob ich schon offt
Do mit min gdicht nit
wurd gestrofft
wurd gestrofft
]
wurdgestrofft
GW5048
Gewacht hab / so es nieman hofft /
Jn disem spiegel sollen schowen
All gschlecht der mönschen / man vnd frowen
ye eins ich by dem andern mein
Die mann sint narren nit allein
Sunder findt man ouch nerrin vil
Den ich die schleiger / stürtz / vnd wile
Mit narrenkappen hie bedeckt /
Metzen hand ouch an narren röck
Sie wellen yetz tragen on das
Was ettwan mannen schentlich wz /
Spytz schü / vnd
vßgeschnitten
röck
vßgeschnitten
]
vßgeschnitt en
GW5048
Dz man den milchmerckt nit bedeck
Wicklen vil hudlen in die zöpf /
Groß hörner machen uff die köpff
Als ob es wer ein welscher stier
Sie gant har wie die wilden dier
Werffen die ougen hin vnd har /
Vnd gucken inn all winckel gar
So hubsche zucht die wiber kynnen
Es ist gt vff der gassen spinnen
Do sycht man eins vnd das ander traben
Die sie griessen vnd gaffen an /
Wib vnd man müssen kappen han
Doch sollen erber frowen mir
Verzyhen dan ich gantz nit ir
Gedencken z keim argen will /
Den böfen ist doch nüt z vil /
Der selben man ein teyl hye findt /
Die in dem narren schiff gern syndt
Vnd hett ich ir nit drin gedacht
So wolten sie dar in mit macht
Sie kemen drin ee morn z nacht
Die heiß ich wol die gaffelstirnen
Der selben acht ich nitt ir zürnen
Jch weiß ouch dz ein teil mich hassen
Vnd spüwen ab mir vff der gassen
Sprechen ich sy ein frowen schender
Worlich sprich ich / ich wer behender
Z schonen aller frowen ere
Wo sy z schirmen anders wer
Aber die wile die mann all faren
a4r
Soltt ich die frowen dan gantz sparen
Jch wurd erzürnen bald die man /
Die k mß mit dem kalb recht gan
Dar vmb mit flisß sich yedes süch
Vindt es sich nit in disem bch
So mag es sprechen das es sy
Der kappen vnd des kolben fry
Vnd hat sich selb wol gehüt
Die im das büchlin geben will
Doch / er über sech es on yl
Kan er sin dann nit gedencken
Dem wöll wir kein kapp schencken
Vor do dis büchlin erst vßging
Als ich ouch noch stets warten binn
Der ein meint er stünd nit dar inn
Jch hett noch gar vil vbersessen
Der ander meynt sin wer vergessen
der drytt meint es hett nit ein fg
Es weren on das narren gng
Wz man dann narren dörfft z drucken
Solch nochred mst dis büchlin schlucken
Ettlich die sprochen sunder brangen
Wer ich der narren müssiggangen
So hett man mich ouch nit erkant
Wor ist / der narr hat mich gebrant
Doch ouch z wisßheit geben stür
Gebrennte kind vörchten das für /
Ettlich die wolten dis nit lesen
Die meynten dem z witzig wesen
Das sie das narrenbch vff deten /
Man soltt verbieten mir min schriben
Solch nochred detten narren triben
Die vorchten das man lert sy kennen
Jch weiß vnd will sy doch nit nennen
Die vff mich vff der gassen düten
Vnd mich verachten by den lüten
Vnd triben in gespöt ein lachen
Schow das ist der kan narren machen
Als ob ich wer ir mter gsyn /
Die andern richten vß bym win
Vnd wolten wegen vßmessen
Was recht sy / oder vnrecht gesetzt
Do mit min arbeit wurd geletz
Die selben gsellen ich ietz sch
Sint sie vor nit in disem bch
Dz ich doch gantz vnd gar nit hoffen
Das ich sy nit hab ettwan troffen /
Hant sie die metten schon verscloffen
Sie kummen noch zur selmeß wol
Dis statt ich inen bhalten sol
Do soll sy ouch sunst nyemans irren
Jch wil sy hie z forderst füren
Vor woren sye villicht do hinden
Dar vmb sie sich nitt kunden finden
Das sie zytlich vertriben mögen
Ee ander kremer vßlegen
Meint yemans das ich in nit rür
Der gang zm wisen für die tür
Vnd lid sich vnd sig gtter dang
Biß ich ein kapp von franckfurt bring
Vnd sprech nit das ich sy z treg
Der bott der ist schon vff dem weg
Das weiß ich das nyeman gtar iehen
Das ich vor hab kein narren gsehen /
Dann ob mir sunst all kunst hett gefelt
Jch hett wol ettwan eim gestrelt /
yetz strel ich manchem vff den grindt
Der doch in narrheit ist erblindt
Sunst dunckt er sich gar klg vnd wehe
Jm wer leit das er baß gesehe
Wol wer er wis geachtet gern
Vnd ist ein narr doch hür alß vern etc.
GW5048/P6
nu v heilſamer ler vermanūg
v eruolgūg der wiſheit/vernūfft
vnd gtter ſitten.ouch ʒ verach⸗
tung u raff der narrheit/ blint
heit/irrſal/vnd doꝛheit/aer adt
vnd geecht der menſchen/mit be
ſunderem fliß / ern vnd arbeit
vormals geſamelt vnd nun von
nüwen mit vil ſchöner ſprüchen/
exempeln/vnd ʒgeſetē hioriē
vnd materien erlengert vnd ſchin
barlicher erklert/ ʒ Baſel durch
Sebaianuʒ Bꝛant lerer beyder
rechten vocht/ſich an ſeeglich
Das ſindt die ſich wagen vff dʒ
mer in ſchiffen/tnde ir werck in
vil waern/ Sie ygen vff bis gē
dē himel/vnd faen wider ab biß
ʒ dem abgrund ir ſele was ver⸗
ſuncken in narrheit Sie ſint be⸗
trüebt woꝛden vnd bewegt glich
wie dꝛunkenen/vnd a ir wißheit
i verschluckt/ ſie haben geyrrt in
der eynöde in dē waern/regen ha
ben ſie nit fundē dē weg der att
irer wonung/ ir ſel hat in inen ab
genomen
Pſalmo centeſimo ſexto
Sapientie.xiiii.
Du ha geben in dem mer einen
weg/vnd ʒwiſchen dē waerflüſ⸗
ſen ein aer vee roß/ ʒeygēde dʒ
du mechtig bi vß aen dingen
ʒ helffē/ ob toch on ſchiffung ſich
yemās vff das mer ließ/Aber do
mit nit müig wer´en die werck di
ner wißheit/ Dar vmb ſo vertrü⸗
wen/ouch eim kleynē hol die mē
ſchen ir ſelen/vnd faren über mer
ſint ſie erledigt woꝛden durch ein
ſchiff ⁊cᷓ
a2v
a3r
A lād ſin ie vo heylger gſchꝛifft
vnd was ſel/ere/gt ſydt/antrifft
Bibel/der heilgen vetter ler
vnd ander der glich bücher mer/
In maß/das ich ſer wunder hab
das niemans beert ſich dar ab/
Ia würt a gschꝛifft vnd ler veracht
die gā wet lebt ī vinerer nacht
Vnd dt in ſündē blindt verharrē
a raen/gaen/ſint vo narren
Die dt dann mit doꝛheit vmbgan
ween doch nit den namen han
Des hab ich gdacht ʒ diser fri
wie ich der narrē ſchiff vff ri
Gaeen/fü/kragk/nauen parck
kielweiling/hoꝛnach/reſchiff arck
Schlytt/karren/oßberen rowagē
ein ſchiff möcht die nit a getragen
Die ie ſint in der narren ʒa
ein teil kein fr hant vberal
Die ieben ʒhar wie die ymmē
vil meynē ʒ dē ſchiff ʒ ſchwyen
Ein yeder der wil voꝛman ſin
mācher der kumbt gar ʒyttlich dꝛin
Vnd blibt dar inn a wile es gat
ein teil die kumē dꝛin glich ſpat
Ettlich die kummē dꝛin am fa
vnd geben doch glich frlon a/
Der bildniß hab ich har gemacht
wer yeman der die gſchrifft veracht
Oder villich die nit kund leſen
der ſicht im malen wol ſin weſen
Vnd findet dar inn wer er i
wem er glich ſy was im gebꝛi
Den narren ſpiegel ich diß nenn
in dem ein yeder narr ſich kenn
Wer yeder ſy würt er bericht
wer recht inn narren ſpeigel ſicht
Wer ſich wol ſpeigelt der lert wol
das er nit wiſe ſich achten ſol/
Nit vff ſich haltten/das nit i
dann niemā i dem nü gebꝛi
Oder der woꝛlich ſpꝛechen tar
das er ſy wiſ/vnd nit ein nar/
Dann wer ſich für ein narren acht
der i bald ʒ eim wiſen gmacht
Aber wer ye wi wiig ſin
der i fatuus/der gfatter min
Der dt mir ouch dar an gewalt
wan er diß büchlin nit behalt
Hie i an narren kein gebꝛu
ein yeder findt das in gelu
Vnd ouch war ʒ er ſy geboꝛen/
vnd war umb ſo vil ſint der doꝛen/
Was ere w freüd die wißheit hatt
wie ſoꝛglich ſy der narren adt
Hie findt mā der welt ganē louff/
diß biechlin würt gt ʒ dem kouff
ʒu ſchympf v ern/vnd aem ſpyl
findt man hie narren wie man wil/
Ein wiſer fyndt das in erfrewdt
Ein nar gern von ſin bꝛüdern ferdt
Hie findt man doꝛen arm vnd rich
ſchly/ſchle ein ieder fidt ſin glich
Ich ſchꝛott ein kapp/hie manchē mā
der ſich des nit gtar nemen an
Hett ich mit im ſū also gſchimpft
ich föꝛcht er hett ſich āders gerimpft
Doch hoff ich das die wiſen a
werden har inn han wolgefa
Vnd ſpꝛechen vß ir wienheit
das ich recht hab vnd woꝛ geſeit
Sidt ich ſoch kuntſchafft von im
so geb ich v narrē eī ſchweiß(weiß
Sie muen höꝛen woꝛheit a
ob es in ioch nit wol gefa
a3v
Wie wol Terencius ſpꝛicht/das
Wer woꝛheit ſagt/verdienet haß/
Ouch wer ſich langʒyt ſchnyē dt
Der würfft ettwan von im dʒ blt
Vnd wann man Coleram an regt
So würt die ga gar offt bewegt/
Aber ich acht nit ob man ſchon
Mit woꝛten mich wurd hindergon
Vnd ſcheltē/vmb min nülich ler
Ich hab der ſelben narren mer
Den wiſßheit nit gefaet wol
Dis büchlein i der ſelben vol
Doch bitt ich yeden das er mer
We ſehen an/ vernunfft/vnd ere
Da min woꝛt oder ſchwach gedicht
Wöꝛlich hab ich on arbeit nicht
ʒſamen ſo vil narren bꝛacht
Ich hab ettwan gewacht ʒ nacht
Do die ſchlieffen der ich gedacht
Oder viicht by ſpyl vnd win
Saent vnd wenig gdochten min
Ettlich in ſchlytten vmbher fren
Im ſchne/das ſie wol halbs erfrurē
Ein teil vff kalbs fyeß gingen ſu/
Die andern rechten ir verlu/
Den ſie hetten die woch gehan
V wʒ in gwis dar vß möcht gā/
Oder wie ſy moꝛn woltten liegen
Mit gſwe/verkouffē/māchē triegē
Den ſelben nach ʒ dencken a
Wie mir ir wiſ/woꝛt/werck/gefa/
I wunder nit ob ich ſchon offt
Do mit mī gdicht nit wurdgerofft
Gewacht hab/ſo es niemā hofft/
In diſem ſpiegel ſoen ſchowen
A gſchlecht der mönſchē/mā vnd
ye eins ich by dē andern mein (frowē
Die mān ſint narren nit aein
Sunder findt man ouch nerrin vil
Den ich die ſchleiger/ür/v wile
Mit narrenkappen hie bedeckt/
Meen hand ouch an narren röck
Sie ween ye tragen on das
Was ettwan mannē ſchentlich wʒ/
Spy ſchü/vnd vßgeschnitt ē röck
Dʒ mā den milchmerckt nit bedeck
Wicklen vil hudlen in die ʒöpf/
Gꝛoß höꝛner machen uff die köpff
Als ob es wer ein welſcher ier
Sie gant har wie die wilden dier
Werffen die ougen hin vnd har/
Vnd gucken inn a winckel gar
So hubsche ʒucht die wiber kynnen
Es i gt vff der gaen ſpinnen
Do ſycht man eins vnd das ander
Do mit verfürē ſy vil knabē (traben
Die ſie grieen vnd gaffen an/
Wib vnd man müssen kappen han
Doch ſoen erber frowen mir
Verʒyhen dan ich gan nit ir
Gedencken ʒ keim argen wi/
Den böfen i doch nüt ʒ vil/
Der ſelben man ein teyl hye findt/
Die in dem narren ſchiff gern ſyndt
Vnd hett ich ir nit dꝛin gedacht
So wolten ſie dar in mit macht
Sie kemen dꝛin ee moꝛn ʒ nacht
Die heiß ich wol die gaffelirnen
Der ſelben acht ich nitt ir ʒürnen
Ich weiß ouch dʒ ein teil mich haē
Vnd ſpüwen ab mir vff der gaen
Spꝛechen ich ſy ein frowen ſchēder
Woꝛlich ſprich ich/ich wer behender
ʒ ſchonen aller frowen ere
Wo ſy ʒ ſchirmen anders wer
Aber die wile die mann a faren
a4r
Soltt ich die frowē dan gā ſparen
Ich wurd erʒürnen bald die man/
Die k mß mit dē kalb recht gan
Dar vmb mit fliſß ſich yedes ſüch
Vindt es ſich nit in diſem bch
So mag es ſpꝛechen das es ſy
Der kappen v des kolben fry
Vnd hat ſich ſelb wol gehüt
Vnd verdeint ein gte müt
Die im das büchlin geben wi
Doch/er über ſech es on yl
Kan er ſin dann nit gedencken
Dem wö wir lꝛein kapp ſchēcken
Voꝛ do dis büchlin er vßging
Gar manig nochred ich entpfeing
Als ich ouch noch ets warten bi
Der ein meint er ünd nit dar inn
Ich hett noch gar vil vberſeen
Der ander meynt ſin wer vergeen
der dꝛytt meint es hett nit ein fg
Es weren on das narren gng
Wʒ mā da narrē döꝛfft ʒ druckē
Solch nochred m dis büchlin
Ettlich die ſpꝛochē ſunder (ſchluckē
Wer ich der narrē müiggāgē (bꝛāgē
So hett man mich ouch nit erkant
Woꝛ i/der narr hat mich gebꝛant
Doch ouch ʒ wiſßheit geben ür
Gebꝛennte kind vöꝛchten das für/
Ettlich die wolten dis nit leſen
Die meynten dem ʒ wiig weſen
Das ſie das narrenbch vff deten/
Es meyten ettlich von den reten
Man ſoltt verbietē mir min ſchꝛibē
Solch nochred detten narrē triben
Die voꝛchten das man lert ſy kennē
Ich weiß v wi ſy doch nit nennē
Die vff mich vff der gaen düten
Vnd mich verachten by den lüten
Vnd triben in geſpöt ein lachen
Schow das i der kā narrē machē
Als ob ich wer ir mter gſyn/
Die andern richten vß bym win
Vnd wolten wegen vßmeen
Was ich ʒ vil/was ich verg een
Was recht ſy/oder vnrecht geſet
Do mit min arbeit wurd gele
Die ſelben gſeen ich ie ſch
Sint ſie voꝛ nit in diſem bch
Dʒ ich doch gā vnd gar nit hoffē
Das ich ſy nit hab ettwan troffen/
Hant ſie die mettē ſchon verſcloffē
Sie kummen noch ʒur ſelmeß wol
Dis att ich inen bhalten ſol
Do ſo ſy ouch ſun nyemans irrē
Ich wil ſy hie ʒ foꝛder füren
Voꝛ woꝛen ſye viicht do hinden
Dar vmb ſie ſich nitt kunden findē
Das ſie ʒytlich vertriben mögen
Ee ander kremer vßlegen
Meint yemans das ich in nit rür
Der gang ʒm wiſen für die tür
Vnd lid ſich vnd ſig gtter dang
Biß ich ein kapp vō frāckfurt bꝛing
Vnd ſpꝛech nit das ich ſy ʒ treg
Der bott der i ſchon vff dem weg
Das weiß ich das nyemā gtar iehē
Das ich voꝛ hab kein narrē gſehen/
Da ob mir ſun a kū hett gefelt
Ich hett wol ettwan eim gerelt/
ye rel ich manchem vff dē grindt
Der doch in narrheit i erblindt
Sun dunckt er ſich gar klg vnd
Im wer leit das er baß geſehe (wehe
Wol wer er wiſ geachtet gern
Vnd i eī narr doch hür alß vern ⁊cᷓ