GW5048/B46
i1v
Biß her ich narren gsamelt hab
Vnd meint ich wer ir yetz schier ab
So kan ich mich ir nit entschütten
Dz schiff das ist er in der mitten
Des ist der gwalt z land vßgangen
So hatt narrheit sie vff gefangen
Vnd hat ein pflicht von inen genummen
Do mit me narren naher kummen
Not ist das vil narren sint
Dann vil sint an in selbs erblint
Die mit gewalt wend witzig sin
Do yederman sicht vnd ist schin
Das sie göuch sint / doch nyeman gtar
Sprechen z im was dstu narr
Vnd wann sie hoher wißheit pflegen
So ist es von her
dielmans wegen
Dry kappengelts gibt klingels or
Vnd sin geuatter engelmor /
Wie wol man spricht von altter her
Eigen lob das stinckt gar ser
Doch darff es in nieman sagen
Den / die die do groß köppff haben
Dann mit gwalt wellen sie es
Nit liden mit keinem meß
Vnd bliben also im narren won
Vnd wellen vff in selber ston
Ouch geualt in wol ir geberd
Doch ir gwalt nit alweg wert
Wer inn sich selbs vertruwen setz
Der ist ein narr und dorecht getz
Wer aber wyßlich wandeln ist
Der würt gelobt z aller frist
Die erd ist selig die hatt
Ein herren der in wyßheit stat
Des ratt ouch ißt z rechter zyt
Vnd schen nit wolust noch gydt
We we dem ertrich das do hat
Ein herren der in kintheit gat
Des fürsten essen morgens früg
Vnd achten nit was wyßheit tüg
Ein arm kind dz doch wyßheit hat
Jst besser vil in sinem stadt
Dann ein künnig / ein altter dor
Der nit fürsicht die künfftig iar
We den gerechten vber we
Wann narren stigen in die höh
Aber wann narren gwalt ab gat
Gar wol es vmb die rechten stat
Das ist dem gantzen land ein ere
Wann vß den gerechten würt ein here
Dann allzyt wann ein narr regiert
So werdent vil mit im verfiert
Der dt nit recht wer an gericht
Durch
früntschafft eim
ins antlit sicht
früntschafft eim
]
früntschaffteim
GW5048
Der selb ouch vmb ein byssen brott
Worheit vnd gerechtikeit verlat
Recht vrteiln stat eim wisen wol
Ein richter niemans kennen sol
Jeder ist besser lieb z han
Wann du din vrteil hast getan
Dann das du hast in lieb vor ee
Vnd darnoch din vrteil vß gee
Ratt vnd gericht hat keinen fründ
Die mttwill triben vnd gewalt
Gerechtikeit die ist vast kalt
Die schwert die sint verrostet beid
Sie wellen nym recht vß der scheid
Noch schniden me / do es ist not
Gerechtikeit ist blind vnd dott
i2r
All ding dem gelt sind vnderton
Do sprach er o du feyle stat
Wie werstu so bald schach vnd matt
Wann du ein kauffman hest allein
Man findt der stett noch me dan ein
Do man hantschmyrung gern vff nimbt
Vnd dar durch vil dt dz nit zimbt
Myet / frunschafft / all warheit vmbkert
Pfennig / nyd / fruntschafft gwalt vnd gunst
Zebrechen ietz recht brief / vn kunst
Die fürsten ettwan worn wyß
Hatten allt rett / gelert / vnd grys
Do stund es wol in allem land
Do wart gestraffet sünd und schand
Vnd was gt frid in aller welt
Jetz hat narheit all ir gezelt
Geslagen vff vnd lyt z wer
Sie zwingt die fürsten vnd ir her
Das sie kunst / wißheit sönt verlon
Allein eygen nutz sehen an
Vnd welen in ein kindschen ratt
Dar vmb es leider vbel gat
Vnd hat künfftig nach böser gstalt
Groß narrheit ist by grossem gwalt /
Got ließ / das mancher fürst regiert
Langzyt / wann er nit würd verfurt
Vnd vnmilt wurd / vnd vngerecht
Durch anreytz valscher ret vnd knecht
Die gaben nemen schenck vnd myet
Vor den ein fürst sich billich hiet
Wer gaben nimbt der ist nit fry
Schenck nemen macht verretery /
Andronicus nam gulden
faß
Sin buntniß do er gaben sach
Do schanckt er im gaben vor hin
Do mit er möcht beschisen in
Wer gaben liebt vnd gern behalt
Der kumbt gar offt vmb sinen gwalt /
Sie hetten funden wol groß welt
Hetten sie wellen soltt geben vß
Si weren bliben wol by huß
Aber das sie yetz sint vertriben
Sint sie allein schuldig dar an
Sie woltten ir gelt selb behan
Des sint sie kumen von gewalt
Das mir doch warlich vbel gfalt /
Ein yeder tüg so vil er mag
Nit me begert sin zyt noch tag
Vnd trg vff im ein ochsen groß
Der nach sim leben in im hett
Lieff doch zm zyl mit eim z wett
Ein ellend end er darnach nam
Dann in eins boumes klufft erstacht
Vnd frassen in die wölff by nacht
Vnd fyng sich selb mit sterck vnd macht
Wer well der merck diß vnd hab aht
All find sie sint noch nit erdacht
GW5048/B46
i1v
Biß her ich narren gſamelt hab
Vnd meint ich wer ir ye ſchier ab
So kan ich mich ir nit entſchütten
Dʒ ſchiff das i er in der mitten
Des i der gwalt ʒ land vßgangē
So hatt narrheit ſie vff gefangen
Vnd hat ein pflicht von inen genū
Do mit me narren naher kūmen(mē
Not i das vil narren ſint
Dann vil ſint an in ſelbs erblint
Die mit gewalt wend wiig ſin
Do yederman ſicht vnd i ſchin
Das ſie göuch ſint/doch nyemā gtar
Spꝛechen ʒ im was du narr
Vnd wann ſie hoher wißheit pflegē
So i es von her dielmans wegen
Dꝛy kappengelts gibt klingels oꝛ
Vnd ſin geuatter engelmoꝛ/
Wie wol man ſpꝛicht vō altter her
Eigen lob das inckt gar ſer
Doch darff es in nieman ſagen
Den/die die do groß köppff haben
Da mit gwalt ween ſie es
Nit liden mit keinem meß
Vnd bliben alſo im narren won
Vnd ween vff in ſelber on
Ouch geualt in wol ir geberd
Doch ir gwalt nit alweg wert
Wer inn ſich selbs vertruwen ſe
Der i ein narr und doꝛecht ge
Wer aber wyßlich wandeln i
Der würt gelobt ʒ aer fri
Die erd i ſelig die hatt
Ein herren der in wyßheit at
Des ratt ouch ißt ʒ rechter ʒyt
Vnd ſchen nit wolu noch gydt
We we dem ertrich das do hat
Ein herren der in kintheit gat
Des füren een moꝛgens früg
Vnd achten nit was wyßheit tüg
Ein arm kind dʒ doch wyßheit hat
I beer vil in ſinem adt
Dann ein künnig /ein altter doꝛ
Der nit fürſicht die künfftig iar
We den gerechten vber we
Wann narren igen in die höh
Aber wann narren gwalt ab gat
Gar wol es vmb die rechten at
Das i dem ganen land ein ere
Wa vß dē gerechtē würt ein here
Dann aʒyt wann ein narr regiert
So werdent vil mit im verfiert
Der dt nit recht wer an gericht
Durch früntſchaffteī ins ātlit ſicht
Der ſelb ouch vmb ein byen bꝛott
Woꝛheit vnd gerechtikeit verlat
Recht vꝛteiln at eim wiſen wol
Ein richter niemans kennen ſol
Ieder i beer lieb ʒ han
Wann du din vꝛteil ha getan
Dann das du ha in lieb voꝛ ee
Vnd darnoch din vꝛteil vß gee
Ratt vnd gericht hat keinen fründ
Suſannen ryechter noch vil sint
Die mttwi triben vnd gewalt
Gerechtikeit die i va kalt
Die ſchwert die ſint verroet beid
Sie wellen nym recht vß der ſcheid
Noch ſchniden me/do es i not
Gerechtikeit i blind vnd dott
i2r
A ding dem gelt ſind vnderton
Iugurtha do er ſchied von rom
Do ſpꝛach er o du feyle at
Wie weru ſo bald ſchach v matt
Wa du ein kauffman he aein
Man findt der ett noch me dā ein
Do mā hantſchmyrūg gern vff nībt
Vnd dar durch vil dt dʒ nit ʒībt
Myet/frūſchafft/a warheit vkert
Als Moyſen ſin ſchweher lert
Pfennig/nyd/frūtſchafft gwalt v
Zebꝛechen ie recht bꝛief/vn (gun
Die füren ettwā woꝛn wyß (kun
Hatten at rett/gelert/vnd gryſ
Do und es wol in aem land
Do wart geraffet ſünd und ſchād
Vnd was gt frid in aer welt
Ie hat narheit a ir geʒelt
Geſlagen vff vnd lyt ʒ wer
Sie ʒwingt die füren v ir her
Das ſie kun/ wißheit ſönt verlon
Aein eygen nu ſehen an
Vnd welen in ein kindſchen ratt
Dar vmb es leider vbel gat
Vnd hat künfftig nach böſer galt
Groß narrheit i by groem gwalt/
Got ließ/das mancher für regiert
Langʒyt/wa er nit würd verfurt
Vnd vnmilt wurd/vnd vngerecht
Durch ārey valſcher ret v knecht
Die gaben nemen ſchenck vnd myet
Voꝛ den ein für ſich biich hiet
Wer gaben nimbt der i nit fry
Schenck nemen macht verretery/
Als von ayoht geſchach Eglon
Vnd Dalida verriet Samſon
Andꝛonicus nam gulden faß
Des wart gedötet Onyas
Ouch benedab der künig bꝛach
Sin būtniß do er gaben ſach
Ttryphon do er betriegen wolt
Das Ionathas im glauben ſolt
Do ſchanckt er im gaben voꝛ hin
Do mit er möcht beſchiſen in
Wer gaben liebt vnd gern behalt
Der kumbt gar offt v ſinē gwalt/
Den kriechen was ʒ lieb ir geltt
Sie hetten funden wol groß welt
Hetten ſie ween ſoltt geben vß
Si weren bliben wol by huß
Vnd voꝛ den türcken fry wol bliben
Aber das ſie ye ſint vertriben
Sint ſie aein ſchuldig dar an
Sie woltten ir gelt ſelb behan
Des ſint ſie kumen von gewalt
Das mir doch waꝛlich vbel gfalt/
Ein yeder tüg ſo vil er mag
Nit me begert ſin ʒyt noch tag
Mylo der geing ein verre roß
Vnd trg vff im ein ochſen groß
Der nach ſim leben in im hett
Lieff doch ʒm ʒyl mit eim ʒ wett
Ein eend end er darnach nam
Do im ſin ʒyl vnd ünlin kam
Da in eins boumes klufft eracht
Vnd fraen in die wölff by nacht
Vnd fyng ſich ſelb mit erck v ma
Wer we der merck diß v hab (cht
A fīd sie ſīt noch nit erdacht (aht