GW5048/B6
Der ist in narheit gantz erblindt
Der nit hat acht das sine kindt
Mit züchten werden vnderwißt
Vnd er sich sunders dar vff flisßt
Das sy gont irrloß on all stroff
Glich wie on hyrten günt die schoff
Vnd in all mtwill übersicht
Vnd meint si dürffen stroffens nicht
Sie sygen noch nit by den ioren
Das sie behalten in den oren
Was man in sag / stroff oder ler /
O grosser dor merck z vnd hör
Die iugend ist z bhalten gering
Sie mercket wol vff alle ding /
Was man in nüwe heffen schüt
Den selben gschmack verlont sie nitt
Ein iunger zwig sich biegen lat
Wann man ein alten vnderstat
Z biegen so knelt er entzwey
Zimlich stroff bringt kein sorglich gschrey
Die rt der zucht vertribt on schmertz
Die narheit vß des kindes hertz
On straffung selten yemans lert
Alls übel wechßt dz man nit wert /
Aber das er nit strofft sin kind
Des strofft in gott / das er mit klag /
Starb / vnd sin sun vff ein tag
b3v
Das man die kind nit ziechen will
Des vindt man Cathelinen vil /
Es stönd yetz vmb die kind vil bas
Geb man schlmeister inn / als was
Philippus durch scht
kriechen land
Biß er sim sn ein meister fandt
Dem grösten küng in der welt
Wart arestoteles z
geseltt
Aber die vetter vnser zyt
Dar vmb das sy verblendt der gydt
Der im zm narren macht ein sun
Halb narrechter dann er kam druß
Des ist z wundern nit dar an
Das narren narecht kinder han /
Vor vß der wiber teding ist
Sie wolten gar gern alle frist
Vß irren kinden ziehen herren
Aber wann man sy zucht soll leren
Vnd sie mit wort vnd streich anfert
Nein sprechen sy / der ist z hert
Er halt min kindt so gar on massen
Es ist nit vm ein boum gewachsen
Das man es also hert sol haltten
Jch ließ sin ee als vnglück walten
Soll man mir min kind also schlagen
Es möchtz ein esel nit ertragen
Jch wills dem meister also sagen /
Das er es frylich keim me dt
Er ist ein schelm im lib vnd blt /
Schow z wie hat min kind solch mosen
Die schnatten sint in vffgeblosen
Er solls keim narren han geton
Min kind mß nit in die schlen gon
Er mß mir nun do heim wol bliben
Solch wort dnt narrecht frowen triben
Vnd meinen kinden also helffen
So werden lappen dar vß vnd gelffen
Vnd nemen in der wißheit zü
Glich wie in orgeln gsang ein k /
Vor vß die wittwen went nit liden
das man ir kinder stroff z zidten
Vnd solt vor minen ougen sehen
Das man mir heilt min kind so hert
Man schlecht es als hett es gemört
Symer botz hr ich wils nit dn
Jch han nit den eynigen sun
Den mir sin vatter hatt verlossen
Jch will in inn kein kercker stossen
Das yeder in halt wie er well
Er mag sunst sin ein gt gesell
Ob er schon nüt kan dan sack pfiffen
Vnd flügen an der stirnen griffen
Sin vatter hatt im so vil gelon
Das er wol mag zn gsellen gon
Es geradt worlich gar selten wol
Wann ein witwen erziehen sol
Ein kind das es recht wol gerot
Das ist ein sunder gob von gott
Gott geb minr mtter ewigs leben
Die mich alzit z ler hat geben
Wie wol sy ist im witwen schin
Gar noch by drysig ioren gsin
Was doch ir freüd das ich lert gern
Ee wolt si miner gsicht enbern
Jn hoffnung ich wurd ein gt gesell
Jch sy gerotten wie ich well /
So geb ir gott in himels tron
Sin segen / rw / vnd ewig lon
Z stünd / woltt er mit heller stim
Schrigen / Jr narren vnbedacht
Jr hant z sameln gelt groß acht
Vnd achtent nit vff üwer kindt
b4r
Den ir solch richtm sameln sind
Aber üch wirt z letst der lon
Wann üwer sün in rott sönt gan
Vnd zucht vnd eren stellen nach
So ist in z dem wesen gach
Wie sy von iugend hond gelert
Dann würt des vatters leyd gemert
Vnd frißt sich selbs das er on nutz
Erzogen hatt ein winter butz
Ettlich dnt sich in bben rott
Die lestern vnd geschmehen gott
Die andern hencken an sich seck /
Dise verspylen roß vnd röck
Die werden prassen tag und nacht
Das würt vß solchen kinden gmacht
Die man nit in der iugend zücht
Vnd mit eim meister recht versicht
Dann anfang / mittel / end / der ere
Entspringt allein vß gter lere
Ein löblich ding ist edel sin
Aber frömd ist es / vnd nit din
Es kumbt von dinen eltern har
Ein köstlich ding ist richtm gar
Aber das ist des glückes vall
Das vff vnd ab dantz wie ein ball /
Ein hübsch ding der welt glory ist
Vnstatbar doch / dem alzyt gbrist
Schonheit des libes man vil acht
Wert ettwan doch kum über nacht
Glich wie gesuntheit ist vast lieb
Vnd stilt sich ab doch wie ein diep
Nymbt doch von kranckheit / alter ab /
Dar vmb ist nützit vn döttlich mer
Vnd bliblich by vns / dann die ler
Ob er hab ler vnd tugend üt
Als ob er sprech / das gwalt vnd golt
On ler der tugend nützet solt etc.
GW5048/B6
Der i in narheit gan erblindt
Der nit hat acht das ſine kindt
Mit ʒüchten werden vnderwißt
Vnd er ſich ſunders dar vff fliſßt
Das ſy gont irrloß on a roff
Glich wie on hyrtē günt die ſchoff
Vnd in a mtwi überſicht
Vnd meint ſi düꝛffen roffēs nicht
Sie ſygen noch nit by den ioꝛen
Das ſie behalten in den oꝛen
Was man in ſag/roff oder ler/
O groer doꝛ merck ʒ vnd hör
Die iugend i ʒ bhalten gering
Sie mercket wol vff ae ding/
Was man in nüwe heffen ſchüt
Den ſelben gſchmack verlōt ſie nitt
Ein iunger ʒwig ſich biegen lat
Wann man ein alten vnderat
ʒ biegen ſo knelt er enwey
ʒīlich roff bꝛīgt kein ſoꝛglich gſch
Die rt der ʒucht vertribt on ſch(rey
Die
narheit vß des
kīdes her(mer
narheit vß des
]
narheitvßdes
GW5048
On raffung ſelten yemans lert
As übel wechßt dʒ man nit wert/
Hely was recht vnd lebt on ſünd
Aber das er nit rofft ſin kind
Des rofft in gott/das er mit klag/
Starb/v ſin ſun vff ein tag
b3v
Das man die kind nit ʒiechen wi
Des vindt man Cathelinen vil/
Es önd ye vmb die kind vil bas
Geb man ſchlmeier inn/als was
Phenix/den peleus ſinem ſun
Achili ſcht vnd ʒ wolt thn
Philippus durch ſcht kriechē lād
Biß er ſim ſn ein meier fandt
Dem gröen küng in der welt
Wart areoteles ʒ geſeltt
Der ſelb platonem hoꝛt lang ioꝛ
Vnd plato Socratem dar voꝛ/
Aber die vetter vnſer ʒyt
Dar vmb das ſy verblēdt der gydt
Nemen ſie vffſölch meier nun
Der im ʒm narrē macht ein ſun
Vnd ſchickt in wider heym ʒ ßuß
Halb narrechter dann er kam dꝛuß
Des i ʒ wundern nit dar an
Das narren narecht kinder han/
Voꝛ vß der wiber teding i
Sie wolten gar gern ae fri
Vß irren kinden ʒiehen herren
Aber wann man ſy ʒucht ſo leren
Vnd ſie mit woꝛt vnd reich anfert
Nein ſpꝛechen ſy/der i ʒ hert
Er halt min kindt ſo gar on maen
Es i nit vm ein boum gewachſen
Das man es alſo hert ſol haltten
Ich ließ ſin ee als vnglück walten
So mā mir min kind alſo ſchlagē
Es möch ein eſel nit ertragen
Ich wis dem meier alſo ſagen/
Das er es frylich keim me dt
Er i ein ſchelm im lib vnd blt/
Schow ʒ wie hat min kind ſolch
Die ſchnattē ſint īvffgebloſē(moſen
Er ſos keim narren han geton
Min kind mß nī in die ſchlē gon
Er mß mir nū do heim wol bliben
Solch woꝛt dnt narrecht frowē tri
Vnd meinen kindē alſo helffē (ben
So werden lappen dar vß v gelffē
Vnd nemen in der wißheit ʒü
Glich wie in oꝛgeln gſang ein k/
Voꝛ vß die wittwen went nit liden
das man ir kinder roff ʒ ʒidten
Sſpꝛechē ſolt ich dʒ laen gſchehen
Vnd ſolt voꝛ minen ougen ſehen
Das mā mir heilt min kind ſo hert
Man ſchlecht es als hett es gemöꝛt
Symer bo hr ich wils nit dn
Ich han nit den eynigen ſun
Den mir ſin vatter hatt verloen
Ich wi in inn kein kercker oen
Das yeder in halt wie er we
Er mag ſun ſin ein gt geſe
Ob er ſchon nüt kan dā ſack pfiffen
Vnd flügen an der irnen griffen
Sin vatter hatt im ſo vil gelon
Das er wol mag ʒn gſeen gon
Es geradt woꝛlich gar ſelten wol
Wann ein witwen erʒiehen ſol
Ein kind das es recht wol gerot
Das i ein ſunder gob von gott
Gott geb minr mtter ewigs leben
Die mich alʒit ʒ ler hat geben
Wie wol ſy i im witwen ſchin
Gar noch by dꝛyſig ioꝛen gſin
Was doch ir freüd das ich lert gern
Ee wolt ſi miner gſicht enbern
In hoffnung ich wurd ein gt geſe
Ich ſy gerotten wie ich we/
So geb ir gott in himels tron
Sin ſegen/rw/vnd ewig lon
Crates der alt ſpꝛach/wan es im
ʒ ünd/woltt er mit heer im
Schꝛigen/Ir narren vnbedacht
Ir hant ʒ ſameln gelt groß acht
Vnd achtent nit vff üwer kindt
b4r
Den ir ſolch richtm ſameln ſind
Aber üch wirt ʒ let der lon
Wann üwer ſün in rott ſönt gan
V ʒucht vnd eren een nach
So i in ʒ dem weſen gach
Wie ſy von iugend hond gelert
Dann würt des vatters leyd gemert
Vnd frißt ſich ſelbs das er on nu
Erʒogen hatt ein winter bu
Ettlich dnt ſich in bben rott
Die leern vnd geſchmehen gott
Die andern hencken an ſich ſeck/
Diſe verſpylen roß vnd röck
Die werden pꝛaen tag und nacht
Das würt vß ſolchen kindē gmacht
Die man nit in der iugend ʒücht
Vnd mit eim meier recht verſicht
Dann anfang/mittel/end/der ere
Entſpꝛingt aein vß gter lere
Ein löblich ding i edel ſin
Aber frömd i es/vnd nit din
Es kumbt von dinen eltern har
Ein kölich ding i richtm gar
Aber das i des glückes va
Das vff vnd ab dan wie ein ba/
Ein hübſch ding der welt gloꝛy i
Vnatbar doch/dem alʒyt gbꝛi
Schonheit des libes man vil acht
Wert ettwan doch kum über nacht
Glich wie geſuntheit i va lieb
Vnd ilt ſich ab doch wie ein diep
Groſ erck achtmā für kölich hab
Nymbt doch vō krāckheit/alter ab/
Dar vmb i nüit vn döttlich mer
Vnd bliblich by vns/dann die ler
Goꝛgias frogt ob ſeig wer
Von Perſia der mechtig herr
Spꝛach Socrates ich weiß noch
Ob er hab ler vnd tugend üt (nüt
Als ob er ſpꝛech/das gwalt v golt
On ler der tugend nüet ſolt ⁊cᷓ